Zürich - Vor dem chinesischen Konsulat in Zürich haben am
Samstag Hunderte Menschen, darunter viele Exil-Tibeter, gegen die
Gewalt in Tibet protestiert. Es kam zu Zusammenstößen mit der
Polizei, als einige Demonstranten das Konsulat stürmen wollten. Das
Außenministerium rief China zur Einhaltung der Menschenrechte und zum
Dialog auf.
Mehrere hundert Menschen waren am Samstagnachmittag dem Aufruf der
Tibet-Organisationen in der Schweiz zu dem Protest gefolgt. Als
einige von ihnen auf das Konsulat losstürmen wollten, setzte die
Polizei Tränengas ein, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Geplant
waren Reden, Gebete und das Singen der tibetischen Nationalhymne.
Die Tibet-Organisationen fordern von der Schweiz eine Delegation,
um die Vorfälle zu untersuchen. Auch soll sich die Regierung für die
Freilassung aller politischen Gefangenen in Tibet einsetzen. Die
chinesische Führung wurde dazu aufgerufen, keine Waffengewalt gegen
friedlich Demonstrierende einzusetzen. Ein Massaker, wie es auf dem
Tiananmen-Platz 1989 stattfand, müsse in Tibet verhindert werden.
EDA appelliert an China
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten
(EDA) bekräftigte seine Forderungen an die chinesischen Behörden. Die
Einhaltung der Menschenrechte sei von zentraler Bedeutung. Um die
Situation in Tibet zu verbessern und eine nachhaltige und friedliche
Lösung der Tibet-Frage zu ermöglichen, sei der Dialog mit der
tibetischen Gemeinschaft unumgänglich. Bereits am Freitag hatte das
Ministerium die Gewaltakte verurteilt. (APA/AP)