Standard:Wie stehen die EM-Chancen, dass Sie über 200-m-Brust ungeschlagen bleiben?

Jukic:Ich gehe davon aus, dass sowohl über 100-wie auch über 200-m-Brust fünf Mädchen um die Medaillen schwimmen. Favoritin bin ich sicher nicht. Wir werden sehen.

Standard:Favoritin ist die 15-jährige Russin Julia Efimowa, die Sie bei der Kurzbahn-EM im Dezember zweimal auf Rang zwei verwiesen hat?

Jukic:Der Weg zum Sieg führt sicher über sie. Die Frage ist, ob sie das auch im 50-m-Becken zeigen kann. Sie schwimmt beinah einen "negative split", also die zweite Hälfte des Rennens schneller als die erste. Und sie ist schon von Anfang an schnell.

Standard:Sie haben kürzlich schon das Olympialimit erbracht. Heißt das, Sie können die EM locker angehen?

Jukic:Ja, ich bin voll auf die EM fokussiert. In Eindhoven ist Olympia nicht einmal im Hinterkopf. Wobei ich die Norm für Peking, 2:28 über 200 Meter, natürlich wieder unterbieten will. Das muss zu jeder Tages- und Nachtzeit gehen, sonst hab ich in Peking nichts verloren.

Standard:Ihre Ziele für Eindhoven und für Peking?

Jukic:Von der EM will ich mit der einen oder anderen Medaille nach Hause kommen. Bei den Spielen ist mein erstes großes Ziel die Qualifikation fürs Finale. Dann werden drei Mädchen eine Medaille kriegen, fünf nicht. Ich werde kämpfen, damit ich eine der drei bin.

Standard:Vor einem Jahr gab's Wickel wegen der Bahnenverteilung im Stadthallenbad, Sie wollten schon auf die WM verzichten. Sind die Probleme mittlerweile bereinigt?

Jukic: Mein Vater und mein Verein Austria haben immer noch Probleme mit dem Wiener Verband. Aber wenigstens können mein Bruder Dinko und ich jetzt ungestört trainieren, dafür haben der österreichische Verband und Grete Laska gesorgt. (Mit Mirna Jukic sprach Fritz Neumann - DER STANDARD PRINTAUSGABE 17.3. 2008)