Peking - Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao hat die Niederschlagung der Proteste in Tibet verteidigt. Zugleich machte Wen am Dienstag bei einer Pressekonferenz den im Exil lebenden Führer der Tibeter, den Dalai Lama, für die Unruhen verantwortlich, bei denen Dutzende Menschen getötet worden sein sollen.

"Von der Clique des Dalai Lama angestachelt"

"Es gibt genug Tatsachen und reichlich Belege, dass dieser Vorfall von der Clique des Dalai Lama organisiert, vorsätzlich geplant, gesteuert und angestachelt wurde", sagte der chinesische Regierungschef. Dies entlarve auch die Beteuerungen des Dalai Lama als Lüge, er strebe einen friedlichen Dialog an und keine Unabhängigkeit. Den Vorwurf, China begehe in Tibet möglicherweise einen "kulturellen Völkermord", wies Wen als "nichts als Lügen" zurück.

Zuvor war um Mitternacht eine Frist der Regierung in Peking an die Teilnehmer der Proteste abgelaufen, sich den Behörden zu stellen. Aus Lhasa gab es zunächst keine Informationen über Aktionen der Sicherheitskräfte nach dem Ende des Ultimatums. Nach offiziellen chinesischen Angaben sind bei den Unruhen 13 Menschen ums Leben gekommen, die tibetische Exil-Regierung spricht dagegen von 80 Toten.