Das Internationale Presse-Institut (IPI) schickt angesichts der Berichte über politischen Druck auf slowenische Medien eine hochrangige Mission in die Hauptstadt Laibach. Die Delegation unter der Leitung des IPI-Direktors David Dadge tritt am Mittwoch und Donnerstag mit Medienvertretern und Politikern zusammen, um über die "sich hinziehende, verfahrene Situation bezüglich des Ausmaßes staatlichen Einflusses auf die slowenischen Medien" zu diskutieren, teilte die in Wien ansässige Organisation mit.

Das IPI setzt sich für die Einrichtung einer unabhängigen Kommission zur Untersuchung der Vorwürfe über Regierungseingriffe in die Medienfreiheit ein. Die Bemühungen blieben bis jetzt allerdings erfolglos.

Im Vorjahr haben 571 slowenische Journalisten mit einer "Petition gegen Zensur und politischen Druck" gegen die Einschränkung der Medienfreiheit in Slowenien protestiert. Die Petition wurde im September an mehr als 300 Medien und Spitzenpolitiker der EU geschickt. Darin werden Ministerpräsident Janez Janša und seine Regierung beschuldigt, über Staatsanteile in den an Medien beteiligten Unternehmen in fast allen bedeutenden slowenischen Medienhäusern die Bestellung von neuen Chefredakteuren und Direktoren durchgesetzt zu haben, um regierungskritische Inhalte zu zensurieren. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 19.3.2008)