Wien - Am Freitag gelang es der Wiener Polizei eine der größten Bankraubserien der vergangenen Jahre aufzuklären: Der immer mit einer Gaspistole bewaffnete 50-Jährige habe seit September 2005 in Wien und Niederösterreich 13 Geldinstitute überfallen, sagte Oberstleutnant Michael Mimra, geschäftsführender Leiter der Kriminaldirektion 1 (KD1), am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Mehr als 100.000 Euro habe der Kriminelle insgesamt erbeutet.

Finanzierte Spielsucht durch Raub

Der spielsüchtige Tscheche habe das Geld für seine Besuche in verschiedenen Casinos benötigt und immer dann zugeschlagen, wenn "Not am Geld" gewesen sei, erklärte Mimra. Bei seinen Beutezügen wählte der Tscheche bevorzugt Filialen der Volksbank bzw. Raiffeisen-Bank in den Wiener Bezirken Landstraße, Rudolfsheim-Fünfhaus, Floridsdorf und Donaustadt sowie in den niederösterreichischen Städten Korneuburg und Stockerau.

Nach seinem bisher letzten Überfall auf eine Volksbank-Filiale in der Wagramer Straße am vergangenen Freitag wurde der Mann schließlich von einer Streife in seinem Fluchtwagen angehalten. Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl zeigte sich bei der Pressekonferenz angesichts erfolgreicher Amtshandlungen nach "medial schweren Zeiten" überzeugt, "dass wir im Kern eine gesunde Polizei haben" und lobte den Streifen- sowie den Kriminal-Dienst.

Bislang zweitgrößte Bankraubserie

Bei dem Fall handle es sich wohl um die zweitgrößte Bankraubserie überhaupt, betonte der neue Leiter der Kriminalpolizeilichen Abteilung, Christof Hetzmannseder. Noch mehr Geldinstitute habe allerdings ein Italiener überfallen, der 1998 europaweit in 20 Filialen Geld erbeutete.(APA)