Wien - Was ist das Potenzial des Meidlinger Marktes als lokales Wirtschafts- und Kommunikationszentrum? Studierende Akademie der bildenden Künste und der Architekturfakultät der TU Wien gehen dieser Frage im Rahmen des Projekts "Meidlinger Markt. ER:LEBT" ausgehend von architektonischen und künstlerischen Sichtweisen nach. Die bereits im Wintersemester 2007/08 begonnene Initiative wird nun mit temporären, künstlerischen und architektonischen Projekten fortgesetzt, eine Abschlusspräsentation ist für den 24. Juni geplant.

Info-Point und Präsentationsfläche

Als Projektzentrum, Präsentationsfläche, Vortragssaal und Info-Point fungiert der Marktstand Nr. 91. Zu den Zielen des Projekts zählt es, innovative Raumkonzepte im Hinblick auf die Neuinterpretation und die zeitgemäße, baukünstlerische Nutzung zu entwickeln und gestalterische Impulse zu setzen. Ein Video, das etwa die Entwurfsprozesse mobiler Marktstände dokumentiert, ist noch bis 4. April am Marktstand Nr. 91 zu sehen.

Am 7. April steht ein Gespräch über das Kunstprojekt "Schwarzmarkt für Nützliches Wissen und Nicht-Wissen" von Hannah Hurtzig, Projektleiterin der "Mobilen Akademie", auf dem Programm. Am 9. April gastieren StudentInnen der Akademie der bildenden Künste Wien im Wiener Musikclub Fluc und geben visuelle wie akustische Kostproben ihrer Projektarbeiten.

Vernissagen und Performances

Bis zur Abschlusspräsentation am 24. Juni experimentieren insbesondere die Architektur-StudentInnen mit neuartigen, das bestehende Marktformat innovativ ergänzenden Nutzungsvorschlägen. Die Bandbreite reicht dabei von Open-Air-Kino über Mode-Shows bis zu Vernissagen und Kunst-Performances, die abends, nach den "offiziellen" Markt-Öffnungszeiten, stattfinden. Ein zweiter methodischer Ansatz beruht auf gezielter Verfremdung und Übertreibung, um bestehende Strukturen zu hinterfragen und auf diese Weise Veränderungen vorzubereiten. Als abschließender Höhepunkt ist am 24. Juni eine Vorstellung der Forschungs- und Arbeitsergebnisse in Form von Multimedia-Installationen im Maßstab 1:1 geplant. Die Entscheidung, ob bzw. welche Ideen umgesetzt werden, liegt bei der Meidlinger Bezirksvorsteherin Gabriele Votava, die das Forschungsprojekt unterstützt. (red)