Wien - Die börsenotierte slowakische Billigfluggesellschaft SkyEurope stellt die Flugverbindung Wien-Innsbruck über den Sommer ein. Ab 7. April wird zunächst der Mittagsflug auf der Strecke wegfallen, zwischen 26. Mai und Ende Oktober wird die Verbindung komplett eingestellt, kündigte SkyEurope-Vorstandschef Jason Bitter an.

Derzeit bietet SkyEurope von Wien drei tägliche Flüge nach Innsbruck zu Preisen ab 29 Euro (einfach, einschließlich Gebühren und Taxen) an. Im Dezember 2005 nahmen die Slowaken Innsbruck ins Programm, damals noch von der Hauptbasis in Bratislava/Pressburg auf. Mit dem Aufbau von Wien als neuem SkyEurope-Drehkreuz wurden die Innsbruck-Flüge nur noch ab Wien geführt. Damit bediente erstmals ein Billigflieger eine innerösterreichische Route.

"Innsbruck ist eine Winterdestination", sagte Bitter im APA-Gespräch, über den Sommer lasse die Nachfrage merklich nach. Zudem seien die Gebühren am Flughafen Innsbruck "unglaublich teuer".

Die vorübergehende Einstellung der Innsbruck-Verbindung ist Teil einer Adaptierung des SkyEurope-Flugplans auf den Sommer. Neu angeboten bzw. verstärkt werden über den Sommer etwa die Verbindungen von Wien nach Lissabon, Alicante (ab Mai), Varna, Mailand-Bergamo oder Olbia. Ab Bratislava/Pressburg bietet SkyEurope erstmals Istanbul an. Geplant ist auch die Aufnahme von Flügen nach Moskau, doch hier spießt es sich noch bei den Verkehrsrechten.

"Kampfstrecke"

Mit dem Rückzug von SkyEurope von der Verbindung Wien-Innsbruck über den Sommer ist auf dieser "Kampfstrecke" der österreichische Marktführer Austrian Airlines (AUA) vorerst als Sieger hervorgegangen. Die AUA reagierte im vergangenen Herbst auf den billigeren Mitbewerber mit einer neuen Tarifstruktur auf der Strecke, die günstigsten Flüge werden als "redtickets" ab 99 Euro (hin und retour, einschließlich Gebühren und Steuern) angeboten.

Erst bei der AUA-Bilanzpressekonferenz am vergangenen Donnerstag hatte AUA-Chef Alfred Ötsch den Billigfliegern den Fehdehandschuh hingeworfen. Von Wien aus gebe es zu viele Billigfluggesellschaften, die AUA werde alles tun, diesen das Leben schwer zu machen, so die "Kampfansage" von Ötsch.

Die AUA bietet täglich sechs Verbindungen zwischen Wien und Innsbruck an, im Sommer wie im Winter. Die Auslastung auf der Strecke "stimme", konkrete Angaben wollte eine Sprecherin nicht machen. Die Strecke werde stark von Geschäftsleuten frequentiert. Die AUA biete auf der Strecke die Möglichkeit für einfache Umbuchungen und Tagesrandverbindungen mit Umsteigemöglichkeiten nach Mittel- und Osteuropa.

Bei SkyEurope waren in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholt Innsbruck-Flüge wegen starken Föhns gestrichen worden. Man wolle bei schlechter Nachtsicht und Föhn kein Sicherheitsrisiko eingehen, hieß es. Die AUA hat nach eigenen Angaben keine Probleme mit der Witterung in Innsbruck. "Wir haben gut ausgebildete Piloten", erklärte eine Sprecherin. Eine Landung am Flughafen Innsbruck gilt für Piloten generell als anspruchsvoll. (APA)