Trampeln auf Namen
Der Polizist hatte lediglich den noch nicht einmal verhafteten Hotelbesitzer Sachio Kawabata auf Zettel treten lassen, auf die Polizisten die Namen von Kawabatas Vater und Enkel geschrieben hatten. Diese "fumiji" genannte Technik soll Verdächtige psychologisch brechen. Die Idee stammt aus der Christenverfolgung vor 350 Jahren. Damals mussten Verdächtige auf Jesus- oder Marienbildern herumtrampeln. Wer sich weigerte, war als heimlicher Christ enttarnt und wurde hingerichtet.
Japans Polizei ist berüchtigt dafür, fast jedem Inhaftierten ein Geständnis abzuringen. Menschenrechtsexperten kritisieren vor allem das Recht der Polizei, Verdächtige 23 Tage verhören zu können, bevor Anklage erhoben wird. "Dies führt dazu, dass Unschuldige verurteilt werden", wettert der buddhistisch-konservative Politiker Shizuka Kamei, der als ehemaliger polizeilicher Terroristenjäger die Rechtsmaschinerie kennt.