Kabul - Die internationale Schutztruppe ISAF hat nach eigenen Angaben vom Dienstag bei einem Luftangriff im Süden von Afghanistan zwölf Aufständische getötet. Die ISAF wies Angaben des afghanischen Abgeordneten Haji Dad Mohammed zurück, wonach bei dem Angriff in der Region Sangin in der Provinz Helmand am Vortag insgesamt rund 50 Menschen ums Leben gekommen seien, zumeist Zivilisten. Die ISAF erklärte, eine "gründliche Untersuchung" habe ergeben, dass sich der Angriff gegen Aufständische gerichtet habe, die in einer unbesiedelten Gegend unterwegs gewesen seien.

Bewohner von Sangin sagten dagegen, der Luftangriff habe eine Menschenansammlung zum Ziel gehabt. Dorfbewohner hätten sich zu einer Sportveranstaltung getroffen. Nach Angaben der radikalislamischen Taliban, die Opferzahlen oft übertreiben, sollen mehr als 40 Zivilisten getötet worden sein.

Zivile Opfer im Kampf gegen die Aufständischen sind ein heikles Thema. Die Regierung in Kabul ist besorgt, dass dadurch ihre Unterstützung in der Bevölkerung untergraben wird. Präsident Hamid Karzai hat die internationalen Truppen mehrmals aufgefordert, bei Militäroperationen Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden. (APA/dpa)