New York/Athen - Im Streit zwischen Griechenland und Mazedonien um den Namen der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik hat der zuständige UN-Vermittler einen neuen Vorschlag unterbreitet. Wie Medien in Skopje und Athen übereinstimmend am Mittwoch in der Früh berichteten, laute der Vorschlag "Republik Mazedonien-Skopje" (Republika Makedonija-Skopje). Damit soll sich diese Republik von der nordgriechischen Provinz Mazedonien im Norden des Landes unterscheiden. Der Name soll mit kyrillischen Buchstaben geschrieben werden.

UN-Vermittler Matthew Nimetz hatte am Vorabend nach Angaben eines Sprechers in New York gesagt, er habe beiden Seiten einen "logischen Kompromiss" vorgeschlagen. Er werde den Beteiligten für weitere Gespräche zur Verfügung stehen. Die UN bemühen sich schon seit längerem um Vermittlung. Am Dienstag waren erneut Diplomaten aus Athen und Skopje mit Nimetz im UN-Hauptquartier zusammengekommen.

Angst vor Gebietsansprüchen

Skopje und Athen streiten seit 1991 um den Namen Mazedonien. Athen will nicht zulassen, dass die Nachbarrepublik historische Namen und Symbole benutzt, die nach griechischer Auffassung zur hellenistischen Geschichte gehören. Zudem befürchtet Griechenland, die ehemalige jugoslawische Teilrepublik könnte mit dem Namen "Mazedonien" Gebietsansprüche auf die gleichnamige nordgriechische Provinz ableiten.

Eine Lösung des Streits wird immer dringender, weil Anfang April über die Aufnahme Mazedoniens in die NATO entschieden werden soll. Die Regierung in Athen hat damit gedroht, einen NATO-Beitritt Mazedoniens zu blockieren.

Bei den Vereinten Nationen und in Griechenland wird das Land derzeit formell als "Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien" bezeichnet. Mehr als 100 Länder haben den Staat allerdings unter dem Namen Mazedonien anerkannt. (APA/AP/dpa)