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Ashley D. - oder wie wird man innerhalb weniger Stunden weltweit bekannt, allerdings so wie man es nicht wollte

Foto: Archiv
Vor wenigen Tagen war das Leben - zumindest vordergründig - für Eliot Spitzer und seine Ehefrau Silda noch in bester Ordnung. Dann kamen der "Sexskandal" und danach noch das Eingeständnis einer langjährigen Beziehung und schon schaut die Welt anders aus. Doch während Spitzers politische Karriere, zumindest vorläufig, ein Ende gefunden hat, wird nun das Leben des Callgirls, welches den Fall ins Rollen brachte, bis ins kleinste Detail auseinander genommen. Das Internet, besser gesagt das soziale Netzwerken, macht das Leben von Journalisten und Bloggern leicht, jenes von Ashley D. aber schwer, vermeldet die BBC .

Ein neuer Weg

Ashley D. verließ im Teenageralter ihr Elternhaus schlug sich als Modell und Prostituierte durchs Leben und wollte sich nun als R'n'B-Sängerin einen Namen machen. Dies alles war allerdings bevor ihr Name und ihr Gesicht in allen Blogs und Medien dieser Welt auf und ab gespielt wurden. Kaum war der Name von Eliot Spitzers Geliebter bekannt wurde "gegoogelt" was das Zeug hielt und - den sozialen Netzwerken und der Naivität der AnwenderInnen sei Dank - die Ergebnisse waren für die Klatschpresse ein großer Erfolg.

Schwere Kindheit und Bikinifotos

Journalisten und Blogger förderten innerhalb weniger Stunden das komplette Leben von des Callgirls zu Tage: Ihre schwere Kindheit, die Prostitution, ihre Musikambitionen, Bikinifotos und zahlreiche persönliche Information. Die junge Frau hatte sich unter dem Decknamen "Kristen" mit Spitzer getroffen. Die Ermittler waren den Kontakten des demokratischen Politikers zu dem Prostituiertenring laut Medienberichten auf die Spur gekommen, als dieser einen Termin mit einer teuren Prostituierten in einem Hotel in Washington vereinbarte. Er trat daraufhin zurück.

(A)soziale Netzwerke

Die 22-Jährige lebte ein Leben wie viele "Kinder der Web 2.0"-Generation - eine MySpace-Seite, die Sängerinnenkarriere sollte über den Vertrieb ihrer Lieder bei Amie Street angekurbelt werden und last but not least trug sie sich noch bei RateMyBody.com mit einem umfassenden Profil ein.

Das virtuelle Schlafzimmer

Die Webcam-Aufnahmen aus ihrem Schlafzimmer kuriseren mittlerweile durch weltweite Datenentz. Es handelt sich dabei um Chatfotos einer jungen Frau, die wahrscheinlich zu abertausenden im Netz zu finden sind, und nicht um Schlüpfriges.

Wandel

Früher mussten die Medien noch bei Freunden und Verwandten nach persönlichen Informationen suchen und um Bilder kämpfen beziehungsweise teuer einkaufen. Heute macht das Internet die "Drecksarbeit" - oder vielmehr die AnwenderInnen selber. Kaum jemand denkt daran, dass die Information einige Jahrzehnte im Netz überdauern kann bis sie dann doch an die Öffentlichkeit kommt und dann nicht immer Freude bereitet. ExpertInnen warnen schon seit einiger Zeit davor, dass persönliche Information, die auf Webseiten wie MySpace, Facebook oder Bebo zu finden ist, nicht nur von Freunden und der Familie eingesehen werden kann.

Oder wie der Erfinder des Internet, Sir Tim Berners-Lee, meinte: "Beachte, dass Alles was man im Netz schreibt von jener Person gelesen werden wird, bei der du dich um einen Job bewirbst. Beachte außerdem, dass dies Alles nicht nur von deinen Eltern, sondern auch von deinen Großeltern und Großenkeln gelesen werden wird." (grex/APA)