Der 1602 m hohe Krummbachstein südlich des Schneebergs wird in manchen Beschreibungen als "Trabant" des höchsten Berges Niederösterreichs bezeichnet, womit man der Bedeutung und Schönheit des Gipfels aber nicht gerecht wird. Allein die Rundsicht von der felsigen Spitze lässt keinen Wunsch offen, denn sich reicht von Ötscher und Dürrenstein bis zu Stuhleck und Hochwechsel, in die Ebene und zu vielen Erhebungen der Voralpen. Einmalig ist der Blick zu Rax, Schneeberg und in das Höllental. Schon der Aufstieg durch die romantische Schlucht der Eng begeistert. Von der alten, einst 7 km langen Holzriese ist kaum mehr etwas zu sehen. Sie war bis 1957 in Betrieb und verfällt seitdem. Ein kurzes Stück hat man renoviert, auch dieses zeigt bereits arge Schäden, soll aber nach Auskunft des Forstamtes der Stadt Wien wieder hergestellt werden. Die Knofeleben mit dem Friedrich-Haller-Haus trägt zwar einen grauslichen Namen, entpuppt sich aber als sehr idyllisches Plätzchen. Man passiert auf der Runde die Bodenwiese, mit einer Länge von fast 3 km die größte Alm des Schneeberg-Gebietes.

Der Sage nach soll ein Knecht die riesige Weidefläche an einem Tag gemäht haben. Last not least genießt man vom Turm nahe der Waldburganger-Hütte eine traumhafte Rundsicht und von der Jubiläumsaussicht auf dem Geyerstein einen fantastischen Überblick über den unteren Teil der heftig diskutierten Semmeringbahn. Die sehr abwechslungsreiche und ansprechende Runde verlangt gute Kondition, denn es sind beträchtliche Entfernungen und ein Höhenunterschied von fast 1200 m zu bewältigen. Am westlichen Ende des Bahnhofs Payerbach-Reichenau beginnt die rote Markierung, die zum Schneebergdörfl und zum Mariensteig am unteren Ende der Eng führt. Man steigt durch die Schlucht an und wählt dann die nach links führende gelbe und rote Markierung in den Promiskagraben - der neuerdings Mitterberggraben heißt. Der Weg führt dann in den linken Hang und zum Friedrich-Haller-Haus. Ab Bahnhof 2 1/4 bis 2 1/2 Stunden. Steil und etwas steinig geht es auf der grünen Markierung in einer Stunde auf den Krummbachstein. Dann steigt man - vorbei an der unbewirtschafteten Alpenfreundehütte - in einen Wiesensattel ab, wo man nach rechts auf die gelbe, leider nicht sehr gute Markierung einschwenkt. Es geht in einen seichten Graben und bald wieder nach links hinaus. Rot ist der weitere Weg über das Alpleck markiert, dann folgt man den blauen Marken zur Bodenwiese und zur Waldburganger-Hütte. Ab Krummbachstein 2 Stunden. Auf der blauen Markierung steigt man über den Geyerstein in 1 1/4 bis 1 1/2 Stunden nach Payerbach ab. Der kurze Abstecher zur Jubiläumsaussicht ist rot markiert. Bernd Orfer
Gesamtgehzeit 6 1/2 bis 7 Stunden, Höhenunterschied 1200 m. Friedrich Haller-Haus von 1. April bis 1. Jänner durchgehend offen (Montag Ruhetag); Waldburganger-Hütte von Mai bis 26. Oktober Wochenend- und Feiertagsbewirtschaftung. Bundesamtskarte Rax-Schneeberg 1:25.000.