Tropfenden Honig vom Löffel schlecken, lasziv Schokocreme vom Finger lutschen, pralle Zwetschken vors tiefgeschnittene Dekolleté halten: Astrid Wagner weiß, wie man sich als Autorin einen Namen macht. Einst Pressesprecherin von FPÖ-Nationalratspräsident Thomas Prinzhorn, jetzt beim ORF, wagt sich die Juristin nun auf (vordergründig) unpolitisches Terrain. "Wie Frau Mann richtig einkocht" (Ueberreuter) heißt Wagners neues Kochbuch, das nicht nur auf Illustrationen einschlägigen Niveaus setzt: "Hohe Hacken, Gucci-Gürtel in Pink und am besten drunten ohne", verkündet die Vorkocherin in der Einleitung, seien ein absolutes "Must" auf der "Jagd nach dem Objekt der Begierde". Dass frau beim Eroberungsfeldzug überdies stundenlang am Herd stehen sollte, ergibt sich dann aus den restlichen 60 Seiten. Mal klingt das wie eine Persiflage auf einen Schundroman ("mit jeder Stunde, in denen sich ihre Körper immer wieder zu einem Ganzen vereinigten, nahmen die getunkten Biskotten mehr von dem intensiven Geschmack an"), dann wieder wie der Titel eines Lederhosenpornos: "Der Weg zum Gipfel - es geht um die Nudeln." (Gerald John, DER STANDARD Printausgabe, 20.3.2008)