Bei KonsumentInnen sorgt der inflationäre Gebrauch von Begriffen wie "Bio", "Öko" oder "Natur" indes für Verwirrung. Bei Pflegeprodukten wird zwischen "Bio" und "Natur"-Kosmetik unterschieden: Natürliche Produkte werden aus in der Natur gewonnenen Inhaltsstoffen erzeugt, über die Anbauweise sagt der Begriff "natürlich" nichts aus. Nachdem es bis dato keine genaue Definition von "Naturkosmetik" gibt, können solche Produkte auch synthetische Stoffe enthalten.
Nicht nur "natürlich", sondern "bio"
Biokosmetik verarbeitet nicht nur "natürliche", sondern in biologischer Landwirtschaft kultivierte Rohstoffe. Bio-Produkte werden nach streng festgelegten Richtlinien ohne Chemie hergestellt und verarbeitet. Die Verwendung von giftigen und schwer abbaubaren Unkrautvernichtern und Düngern ist verboten.
Verschiedene Gütesiegel geben Aufschluss, ob ein Produkt tatsächlich "bio" ist. Europas größter Kontroll- und Zertifizierungsverband im Umweltbereich ist Ecocert mit Hauptsitz in Frankreich. Ecocert hat zwei Labels mit eigenen Kriterien entwickelt.
Ecocert-Labels
Das Label für "Ökologische und biologische Kosmetik" kennzeichnet Produkte, die zu mindestens 95 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen. Außerdem müssen mindestes 95 Prozent der gesamten pflanzlichen Stoffe aus biologischem Anbau stammen.
Das Label "biologische Kosmetik" gilt für Produkte, bei denen mindestens 50 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen.
Die Kosmetikindustrie erhofft sich von biologischen Produkten Umsatzzuwächse. So hat etwa der Konzern L'Oreal die französische Biomarke Sanoflore aufgekauft. Ab Ende März wird sie in den heimischen Apotheken angeboten. Sanoflore verwendet zu mindestens 98 Prozent natürliche Substanzen für seine Produkte, 74 bis 99 Prozent stammen aus biologischem Anbau. Auf Silikone, Mineralöle, Farbstoffe, künstliche Duftstoffe und nicht durch Ecocert gedeckte Konservierungsstoffe wird verzichtet.