Wien - Die Koalitionsspitzen wollen nach Ostern ihre Verhandlungen zur Rettung der Regierung fortsetzen. Ort und Zeit der Gespräche sowie die Zusammensetzung neben Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) und Vizekanzler Wilhelm Molterer (V) werden wie schon vor dem Krisengipfel am vergangenen Mittwoch geheim gehalten. Beide Seiten halten sich zumindest bisher an die vereinbarte Vertraulichkeit. Auch über mögliche Kompromissvarianten herrscht in beiden Regierungsparteien Schweigen.

Gusenbauer wird unmittelbar nach Ostern mit seinem Führungsteam beraten. Am Dienstag um 10.00 Uhr tritt das SPÖ-Präsidium in der Parteizentrale zusammen, um die bisherigen Gespräche mit der ÖVP zu bewerten und auszuloten, wie ein möglicher Kompromiss mit dem Koalitionspartner ausschauen könnte.

ÖVP: Kein "offizieller" Termin

In der ÖVP ist vorerst kein offizieller Sitzungstermin angesetzt. Der nächste reguläre Parteivorstand ist erst für Mai vorgesehen. In der Parteizentrale heißt es aber, Parteichef Molterer sei in ständigem Kontakt mit seiner Führungsmannschaft und berate sich laufend auch mit den Landesparteichefs.

Streitpunkte waren bis zuletzt die von der SPÖ geforderte Vorziehung der Steuerreform auf 2009, eine Inflationsabgeltung mit dem von der SPÖ-geforderten "Gusi-Hunderter" sowie die Gesundheitsreform. Als möglicher Kompromiss hatte sich zuletzt angedeutet, dass es 2009 zwar eine Steuersenkung, die große Steuerreform aber erst 2010 geben könnte. So hatte der Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa (V) vorgeschlagen, die Steuersenkung in eine rasche Teuerungsabgeltung einzubeziehen. Für die SPÖ wiederum hatten der steirische Soziallandesrat Kurt Flecker und der Tiroler Landesparteichef Hannes Gschwentner gemeint, dass man jetzt über Teuerungsabgeltung und die Steuerreform zu verhandeln beginnen und sich zunächst nicht auf den Termin, sondern auf den Inhalt konzentrieren sollte. (APA)