Trotz der Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten ist der österreichische Discount-Broker direktanlage.at 2007 stark gewachsen. "Wir hatten das stärkste Kundenwachstum in der Unternehmensgeschichte", erklärte Vorstandsvorsitzender Ernst Huber am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Salzburg. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) kletterte um 58,5 Prozent von 9,2 Mio. auf 14,6 Mio. Euro.

Über 3 Mrd. Euro

Das von direktanlage.at betreute Kundenportfolio wuchs um rund 600 Mio. Euro auf über 3 Mrd. Euro an. Die Zahl der Kunden erhöhte sich von rund 42.000 auf knapp 51.000. Auch die Zahl der Transaktionen erreichte neue Dimensionen: Über 1 Mio. Käufe und Verkäufe wurden über direktanlage.at abgewickelt - ein Plus von 31 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Die Wertpapierumsätze kletterten von 4,6 Mio. auf 6,3 Mio. Euro.

Die Bilanzsumme von direktanlage.at, einer Tochter der zum italienischen UniCredit-Konzern gehörenden Münchener DAB Bank, wuchs um 45 Prozent von 358 Mio. auf 518 Mio. Euro. Das sei eine Verdoppelung innerhalb von zwei Jahren, betonte Huber, der sein Haus als "eine Perle im Konzern" bezeichnete. Als die 1995 gegründete Bank in Österreich startete, war sie Pionier auf dem Gebiet des Discount-Brokerage. Man sei in diesem Segment unangefochten Marktführer, berichtete der Vorstandsvorsitzende. In den vergangenen Jahren wären mit Anlageberatung und Vermögensverwaltung wichtige neue Geschäftsfelder hinzugekommen. Das Discount-Brokerage bleibe aber weiterhin das bedeutendste Standbein. Die direktanlage.at beschäftigt 130 Mitarbeiter, im abgelaufenen Jahr wurden 15 Stellen neu geschaffen.

Wachstum

Kräftig gewachsen sei 2007 der Bereich Vermögensverwaltung. Durchschnittlich habe man zwei Neukunden pro Tag gewonnen, berichtete Huber. Man liege bei rund 700 Kunden - um 158 Prozent mehr als 2006 - und einem verwalteten Vermögen von 85 Mio. Euro (2006: 36,6 Mio. Euro). Die Performance von - je nach Variante - 6,7 bis 12 Prozent könne sich österreichweit sehen lassen, meinte Huber stolz.

Der Vorstandsvorsitzende rechnet damit, dass die Auswirkungen der Subprime-Krise in den USA auch in den nächsten Quartalen noch für Verunsicherung und Turbulenzen an den internationalen Kapitalmärkten sorgen werden. "Es sind meiner Meinung nach erst 20 bis 25 Prozent des Abschreibungsbedarfs bereinigt. Da wird noch einiges aufkommen, bevor sich die Märkte wieder stabilisieren", sagte Huber. Sein Haus sei von der Kreditkrise nicht betroffen. "Wir haben keinen Cent darin gehabt", meinte Huber.

Die direktanlage.at profitiert von der durch die Unsicherheiten bedingten starken Transaktionstätigkeit der Kunden. Es gebe viele Wertpapierverkäufe, die niedrigen Kurse würden aber auch stark zum Einstieg in Aktien genützt. Der Bankenchef rechnet damit, dass sich die Ergebnisse des ersten Quartals für direktanlage.at auf dem Vorjahresniveau bewegen werden.(APA)