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Eine Antikriegsaktivistin wird abgeführt: Sie und andere Demonstranten blockierten eine Kreuzung in der US-Hauptstadt Washington.

Foto: AP/Martin
Washington/Bagdad - Mit zahlreichen Protestveranstaltungen haben Gegner der US-Invasion im Irak den fünften Jahrestag des Kriegsbeginns begangen. Landesweit wurden in den Vereinigten Staaten rund 200 Personen festgenommen. Kriegsgegner blockierten Straßen und Behördengebäude in Washington, San Francisco, New York und weiteren Städten.

US-Präsident George W. Bush bekräftigte anlässlich des Jahrestags seine Ablehnung eines Truppenabzugs. Der Befehlshaber der US-Truppen im Irak, General David Petraeus, sagte dem Fernsehsender CNN, die Sicherheitslage habe sich im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich gebessert. Die Fortschritte seien aber weiter gefährdet.

Zum Jahrestag häufen sich die Berichte über die schlechten Lebensbedingungen im Irak. Unicef und WHO warnten, dass viele Grundbedürfnisse von Familien nicht mehr erfüllt werden könnten, vor allem das Leben der Kinder sei durch Seuchen und Krankheiten gefährdet. Auch laut Amnesty International und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz leben die Menschen heute nicht besser als vor dem Fall Saddam Husseins.

Im Bericht "Gemetzel und Hoffnungslosigkeit" verweist Amnesty darauf, dass der Krieg mehr als vier Millionen Iraker zu Flüchtlingen gemacht habe, die zumeist unter elenden Bedingungen leben. Und während Millionen Dollar für Sicherheitsvorkehrungen für Ausländer im Irak ausgegeben worden seien, hätten heute zwei von drei Irakern keinen Zugang zu sauberem Wasser. (DER STANDARD, Printausgabe, 21.3.2008)