Harare/Johannesburg - Der simbabwische Oppositionsführer Morgan Tsvangirai hat die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 29. März bereits im Vorfeld als manipuliert kritisiert. Auf den jetzt veröffentlichten Wählerlisten stünden zehntausende Phantomwähler, sagte der Präsidentschaftskandidat für die oppositionelle Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Harare. Unabhängige Experten hätten bei Untersuchungen in 28 ländlichen Bezirken rund 90.000 Wähler nicht identifizieren können.

"Sie können sich vorstellen, wie hoch die Zahl der als Wähler aufgeführten Personen, die nicht existieren, bei insgesamt 210 Wahlbezirken wirklich ist", sagte Tsvangirai. Zudem habe die Wahlkommission insgesamt 600.000 Mal Briefwahlunterlagen angefordert, obwohl lediglich rund 20.000 Wähler diese benötigten. Tsvangirai ist einer von zwei Herausforderern Robert Mugabes. Der Staatschef, der Simbabwe seit der Unabhängigkeit 1980 regiert, strebt eine sechste Amtszeit an.

Simbabwes Botschafter in Südafrika, Simon Khaya Moyo, kündigte unterdessen "freie und faire Wahlen für jedermann" in Simbabwe an. "Das Land ist so friedlich. Die politischen Parteien verhalten sich alle außerordentlich gut", sagte er vor ausländischen Journalisten in Johannesburg. (APA)