Bild nicht mehr verfügbar.

Didi Constantini zeigt wo es lang geht.

Foto: APA/Zak
Wien/Ried - Zuletzt drei Niederlagen in Serie kassiert, in vier Spielen nur ein Tor erzielt und auf den fünften Tabellenrang abgestürzt. Im Spiel eins nach Georg Zellhofer soll Didi Constantini den "Messias" spielen und als Interimscoach bis Saisonende der österreichischen Fußball-Bundesliga Austria Magna wieder in die Erfolgsspur führen. Das Unternehmen "Rettung des UEFA-Cup-Startplatzes" beginnt am Samstag (18.00 Uhr/live Premiere) im Wiener Horr-Stadion gegen Mittelständler SV Josko Ried.

"Ich werde alles versuchen"

"Ich werde alles versuchen. Wenn es in die Hose geht, so haben wir es wenigstens probiert", sagte Constantini am Freitag anlässlich seiner ersten Pressekonferenz seiner zweiten Austria-Ära. Mit Generalmanager Thomas Parits war sich der Tiroler in "fünf Minuten" handelseins, die letzten sechs Runden den "Feuerwehrmann" zu geben. "Mir interessiert nicht meine UEFA-Cup-Prämie, sondern ich habe den Job nur angenommen, weil mich die Aufgabe wahnsinnig reizt. Ich arbeite so als wäre ich für zwei Jahre engagiert worden."

Vom Kader hat er im ersten Training einen guten Eindruck gewonnen und "wenn alle marschieren, einer für den anderen rennt, dann ist unser Ziel zu erreichen", glaubt der 52-Jährige, der es als seine erste Aufgabe sieht, aus guten Fußballern mit verschiedenen Charakteren das richtige Kollektiv zu finden. "Den wahren und guten Profi sieht man erst, wenn es ihm schlecht geht. Ich verurteile keinen Spieler, ich nehme sie wie sie sind, greife aber durch, wenn was nicht passt", meinte Constantini.

Freude an der Arbeit soll zurück

Für ihn waren die LASK-Spiele mit den unglücklichen Schiedsrichter-Entscheidungen der Auslöser für den violetten Einbruch. "Wenn man mit dem Ziel Titel gearbeitet hat, ist es normal, dass man dann vom Selbstvertrauen auf dem Boden liegt. Ich möchte wieder Freude an der Arbeit vermitteln, dass jeder Einzelne 100 Prozent gibt", sagte der neue Trainer. "Didi ist der ideale Mann für unser Situation. Aber Tore schießt weder er noch Zellhofer, das muss schon von der Mannschaft getan werden", so Parits.

Das Wort Pflichtsieg nimmt der neue Mann auf der Kommandobrücke nicht in den Mund. "Die gibt es nicht. Die Rieder haben meinen Respekt, viele gute Spieler in ihren Reihen, die jederzeit ein Spiel entscheiden können", warnte der frühere ÖFB-Trainer, der seinen Fokus aber mehr auf seine Truppe richtet, die wieder erfolgreich Fußball spielen müsse. Wunder kann er nicht wirken und zu Umstellungen in der Startformation ist er schon aufgrund von Sperren (Blanchard, Sariyar) gezwungen. Seine Elf gab er nicht preis.

Weissenböck: "Kein Vorteil für uns"

Für den Gegner spielt die Trainer-Rochade keine große Rolle. "Aber es ist sicher kein Vorteil für uns. Wenn wir nach Wien fahren, ist die Austria jedoch immer Favorit, egal wer auf der Bank sitzt", sagte SVR-Trainer Thomas Weissenböck, der dem Gastgeber zuletzt gegen Austria Kärnten daheim auch Pech attestierte. Er erwarte ein anderes Gesicht der Austria, einen aggressiven Gegner, der über den Kampf ins Spiel kommen und sich so die Sicherheit zurückholen wolle. "Wir wollen etwas mitnehmen, haben nichts, außer unseren Auswärtsfluch, zu verlieren", meinte Weissenböck, der durch eine Änderung des Systems und Ausfälle ebenfalls Umstellungen vornehmen wird.

"Auch wir haben derzeit eine schwierige Situation, im Sommer laufen Verträge von sieben Spielern aus", so Weissenböck, der die Gerüchte, Georg Zellhofer, könnte ihn beerben, nicht bestätigt. Der Verein habe ihn diesbezüglich nicht kontaktiert. Er hoffe, dass seine Innviertler nach zehn Auswärtsspielen endlich wieder einmal gewinnen. Zuletzt gelang ein "Dreier" in der Fremde am 2. September 2007 in Innsbruck (1:0). Die zwei Vereine haben in der Bundesliga bisher 43 Spiele (20-11-12) bestritten, wobei die Austrianer daheim bei 16 Siegen und vier Remis nur eines verloren haben. Es war ein 0:2 unter Trainer Herbert Prohaska am 14. August 1999. (APA)

Samstag:
  • Austria Wien - SV Josko Ried (Wiener Horr-Stadion, Samstag, 18.00 Uhr/live Premiere Konferenz, Schiedsrichter: Stefan Meßner/Steiermark). Bisherige Saison-Ergebnisse: 1:0 (auswärts), 2:1 (heim), 1:1 (a)

    Austria: Fornezzi - Ertl, Bak, Schiemer, Gercaliu - Standfest, Metz, Radomski, Acimovic - Kuljic, Aigner

    Ersatz: Kuru - Majstorovic, Sulimani, Vachousek, Lasnik, Lafata, Okotie

    Es fehlen: Blanchard, Sariyar (beide gesperrt), Safar, Mair, Troyansky, Grünwald (alle verletzt)

    Ried: Gebauer - Hadzic, Jank, Dospel, Kujabi - Martinez, Hackmair, Drechsel, Toth/Erbek - Salihi, Akagündüz

    Ersatz: Auer - Rzasa, Illibauer, Hadzic, Kovacevic, Schmidl, Djokic

    Es fehlt: Pichorner (gesperrt), Berger (rekonvaleszent), Brenner, Glasner (verletzt)