Aus Protest gegen Karikaturen des Propheten Mohammed und den noch nicht veröffentlichten islamfeindlichen Film des Niederländers Geert Wilders haben in Kabul mehrere tausend Menschen demonstriert. Nach den Freitagsgebeten in verschiedenen Moscheen verbrannten sie nach Polizeiangaben dänische und niederländische Fahnen.

"Wenn sie nicht gehen, ist es erlaubt, sie zu töten"

Die Demonstranten riefen Parolen wie "Tod den Juden und Christen" oder "Tod dem US-Präsidenten George W. Bush". Vor der dänischen Botschaft und an den wichtigsten Straßenkreuzungen bezogen Polizisten Stellung. Ein Geistlicher rief die in Afghanistan stationierten dänischen und niederländischen NATO-Soldaten auf, Afghanistan zu verlassen. "Wenn sie nicht gehen, ist es erlaubt, sie zu töten", sagte der Mullah über Lautsprecher.

1.500 niederländische Soldaten in Afghanistan

Die Niederlande haben rund 1500 Soldaten in Afghanistan stationiert, Dänemark ist mit mehr als 600 Soldaten an der NATO-geführten Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) beteiligt. Anfang März hatten in der westafghanischen Stadt Herat rund 5000 Menschen gegen die erneute Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in dänischen Zeitungen protestiert. Anfang 2006 hatten Muslime in aller Welt gegen die Veröffentlichung der Karikaturen in dänischen und anderen europäischen Zeitungen protestiert. In Afghanistan starben damals elf Menschen. (APA)