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Soldaten in der vor allem von Tibetern bewohnten Stadt Zhongdian

Foto: AP /Greg Baker
Peking - China hat am Samstag die rücksichtslose Niederschlagung der Protestbewegung in Tibet angekündigt. Ungeachtet internationaler Aufrufe zu einem Dialog mit dem Dalai Lama rief die staatliche "Volkszeitung" zur Vernichtung der "Dalai-Clique" auf. "China muss die Verschwörung der Sabotage entschlossen niederschlagen und die 'Tibeter Unabhängigkeits-Kräfte' zerschmettern", verlangte das Blatt in einem Kommentar. "1,3 Milliarden Chinesen einschließlich der Tibeter würden keinem Menschen und keiner Macht erlauben, die Stabilität der Region zu untergraben", schrieb die "Volkszeitung".

Peking wirft dem Dalai Lama, dem Oberhaupt der Tibeter im indischen Exil, die Anstiftung der gewaltsamen Proteste in Lhasa und in anderen chinesischen Regionen mit tibetschstämmiger Bevölkerung vor. Der tibetische Führer versichert dagegen, er strebe nach Autonomie für sein Volk, nicht nach Unabhängigkeit. Die Proteste in Lhasa hatten in der vergangenen Woche zum Jahrestag eines Aufstands gegen die Chinesen 1959 begonnen, an dessen Ende der Dalai Lama aus seiner Heimat flüchten musste.

Warnung vor Ausweitung der Proteste

Derweil warnte China vor einer Ausbreitung der Unruhen in Tibet auf die von Muslimen bewohnte Region Xinjiang. „Egal ob es um die Unabhängigkeit Tibets, die Unabhängigkeit Xinjiangs oder die Unabhängigkeit Taiwans geht, das Ziel ist immer gleich – Chaos zu stiften und sich vom Mutterland abzuspalten“, hieß es in einem Kommentar in den staatlichen Nachrichten. In der Autonomen Region Xinjiang leben Uiguren. Separatistengruppen fordern die Unabhängigkeit. (APA)