Sydney - Ein australisches Paar hat eine Klage gegen
Fortpflanzungsmediziner eingereicht, weil es nach einer künstlichen
Befruchtung statt der erwarteten Tochter einen Sohn bekam. Wie die
Zeitung "Sunday Telegraph" am Sonntag berichtete, leidet der 2005
geborene Bub an der gefährlichen Bluterkrankheit.
Die Frau habe sich seinerzeit nur weibliche Embryos einpflanzen
lassen, um die Geburt eines mit der erblichen Krankheit belasteten
Sohnes zu vermeiden. Das Kind sei dann dennoch ein Bub geworden. Das
Paar fordert nun von den Medizinern Entschädigungen für die seelische
Belastung und die hohen medizinischen Kosten für die Behandlung des
Kindes.
"Tut uns sehr leid, dass er so viel durchmachen muss"
Mit der künstlichen Befruchtung hätten sie ihrem Kind das
lebenslange Leiden an der Bluterkrankheit ersparen sollen, sagten die
Eltern der Zeitung. Hätten die Ärzte ihnen früher mitgeteilt, dass
sie trotz der künstlichen Befruchtung einen Buben erwarteten, hätten
sie sogar eine Abtreibung erwogen. "Wir lieben unseren kleinen Buben,
aber es tut uns sehr leid, dass er in seinem Leben so viel
durchmachen muss." Bei der auch Hämophilie genannten Krankheit
gerinnt das Blut nicht richtig, Erkrankte müssten schon bei der
kleinsten Verletzung damit rechnen zu verbluten. (APA)