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Marc Janko geht nach Salzburgs Trauerspiel, dessen Eckdaten von der Anzeigetafel gellen, ab. Kollege Zickler entschuldigte sich bei den Zuschauern.

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Erwin Hoffer und Stefan Maierhofer waren zusammen für fünf der sieben Rapid-Tore gut.

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Wien - Eigentlich war die erste Halbzeit des Spitzenspiels Salzburg gegen Rapid in Wals-Siezenheim unbeschreiblich: Rapid lag gegen den Tabellenführer 5:0 vorn. Die Partie begann für Red Bull schlecht: Hoffer kam nach einem Abstoß von Rapids Tormann Payer an den Ball, die Salzburger Innenverteidigung orientierte sich zur Hälfte an Maierhofer, der Rest (Dudic!) sah zu, wie der flinke Stürmer in den Strafraum lief und zum 0:1 (7.) einschob.

Danach verfiel die Verteidigung der Mannschaft von Giovanni Trapattoni in kollektiven Wahnsinn, ließ Grün-Weiß schalten, walten und weiter scoren. Vier Torschüsse später stand es 0:5, die Rapidler hatten Raum im Überfluss. Hofmann betätigte sich als vielbeschäftigter Vorbereiter, Maierhofer traf zwei Mal (10., 17.), den Rest besorgten Korkmaz (11.) und noch einmal Hoffer (30.). Einzige Tormöglichkeit der Salzburger, bei denen auch die Einwechslung von Ngwat-Mahop als dritte Spitze keine Besserung brachte, war ein Flachschuss von Janko (34.), der knapp am Tor vorbeistrich.

Peter Pacult konnte auf der Trainerbank offenbar auch nicht fassen, was da vor sich ging: Man sah ihn murmelnd das Wörtchen "Unglaublich" formulieren. Der gesperrte Salzburg-Kapitän Niko Kovac resümierte in der Halbzeit trocken: "Keiner macht seine Arbeit richtig." Das Innenverteidiger-Duos Vargas/Sekagya war von Beginn an indisponiert, andere Salzburger hoben sich von ihren Kollegen diesbezüglich nicht sehr ab. Der Chilene säbelte dann noch Hoffer um, wurde dafür aber nur mit Gelb bedacht.

Der erste Angriff nach Wiederanpfiff - Trapattoni hatte mit Rakic für den nach seiner Verletzung überraschend aufgebotenen Zickler eine frische Spitze eingewechselt - bringt das 0:6. Diesmal sind es drei Salzburger, die Hoffer bei dessen drittem Goal gewähren lassen. Dabei blieb es dann lange, auch weil ein neben sich stehender Janko aus zwei Metern nicht ein- sondern drüberschoss (67.). In der Nachspielzeit hatte Hofmann nach drei Vorlagen keine Mühe zum 0:7-Endstand einzuschießen und also selber auch einmal zu treffen. Der arme Salzburg-Keeper Ochs hatte einen Schuss von Hoffer nur kurz abklatschen können.

Trapattoni sagte nach dem Ende äußerlich recht ruhig: "Wir haben eine große Lektion bekommen - eine Katastrophe. Unsere Mentalität war schwach, nicht unsere Körper. Ich weiß nicht, was in einigen Spielern vorgegangen ist." Rapid liegt nach dem höchsten Sieg seit einem 10:0 gegen den GAK im Jahr 1985 jetzt einen Punkt vor den Salzburgern sowie deren zwei vor dem LASK an der Tabellenspitze. (Michael Robausch - derStandard.at 23.3. 2008)

T-Mobile Fußball-Bundesliga (31. Runde):

  • Red Bull Salzburg - SK Rapid Wien 0:7 (0:5). Salzburg, EM-Arena Wals-Siezenheim, 20.600, SR Lehner.

    Torfolge: 0:1 ( 7.) Hoffer
    0:2 (10.) Maierhofer
    0:3 (11.) Korkmaz
    0:4 (17.) Maierhofer
    0:5 (30.) Hoffer
    0:6 (46.) Hoffer
    0:7 (91.) Hofmann

    Salzburg: Ochs - Steinhöfer (25. Ngwat-Mahop), Vargas (55. Bodnar), Sekagya, Dudic - Ilic, Carboni, Leitgeb, Jezek - Janko, Zickler (46. Rakic)

    Rapid: Payer - Dober, Eder, Patocka, Thonhofer - Hofmann, Heikkinen (76. Harding), Kulovits, Korkmaz (89. Kavlak) - Hoffer, Maierhofer (72. Fabiano)

    Gelbe Karten: Maierhofer bzw. Ilic, Vargas