Vatikanstadt - Papst Benedikt XVI. hat am Ostermontag der im vergangenen Jahr ermordeten katholischen Missionare gedacht. Bei seinem Mittagsgebet in Castel Gandolfo verwies er auf die Märtyrer, die in ihrem missionarischen Dienst für Glauben und Kirche ihr Leben hingegeben hätten, wie Kathpress meldete. Das Gebet und das Gedenken für diese Märtyrer sei eine "Pflicht der Dankbarkeit für die ganze Kirche", betonte der Papst. Ihr Tod mache deutlich, dass "die Hoffnung auf Jesus stets die Macht des Hasses und der Gewalt durch die Allbarmherzigkeit der Liebe besiegt hat."

123 Christen aus Glaubensgründen getötet

Nach einer jüngsten kirchlichen Statistik sind 2007 weltweit 123 Christen aus Glaubensgründen getötet worden. Allein 47 kamen bei Mordanschlägen im Irak ums Leben, zuletzt der entführte chaldäisch-katholische Erzbischof von Mossul, Mar Paulos Faraj Rahho, dessen Leichnam auf einer Müllhalde gefunden wurde. Im Irak hat sich die Lage der christlichen Minderheit seit der US-Invasion 2003 dramatisch verschlechtert. Dutzende Kirchen wurden niedergebrannt, viele Christen ermordet, Diskriminierung und Anfeindung sind an der Tagesordnung. Wer als Christ erkannt werde, sei oft Zielscheibe brutalster Verfolgung, wie Geistliche berichteten. Die Mehrheit der Christen im Irak gehört zu der mit Rom unierten chaldäischen Kirche, deren Oberhaupt, der in Bagdad residierende Patriarch von Babylon, Kardinal Emmanuel III. Delly, die Befürchtung ausgedrückt hat, dass es noch innerhalb einer Generation keine Christen mehr im Irak geben werde.

In Indien starben 18 Angehörige unterschiedlicher Konfessionen aufgrund von antichristlich motivierter Gewalt, in Nigeria und im Sudan jeweils zehn. In seiner kurzen Ansprache vor rund 2000 Gläubigen im Innenhof seiner Sommerresidenz bekräftigte Benedikt XVI. die Osterbotschaft vom auferstandenen Christus. Anlässlich des Welttages gegen die Tuberkulose rief das Kirchenoberhaupt zum Kampf gegen diese Krankheit auf. Er bekundete den Kranken seine Solidarität und appellierte insbesondere an die katholischen Hilfsorganisationen, sich um die Kranken zu kümmern. Mit diesem Dienst sollten sie "den auferstandenen Christus deutlich machen, der ihnen Heilung, Hilfe und Frieden schenkt". (APA)