Beste EM für Mirna
Mirna Jukic vervollständigte mit diesem Podestplatz bei diesen Titelkämpfen ihren Medaillensatz, davor hatte sie Gold über 100 m Brust und Silber über 200 m Brust geholt. "Ich habe noch nie so eine erfolgreiche EM gehabt", meinte die 21-Jährige. "Ich bin überglücklich." In 31,59 Sekunden stellte sie ihren im Vorlauf fixierten OSV-Rekord ein. Gold ging in 31,08 an die Deutsche Janne Schäfer, Silber in 31,41 an die Russin Julia Efimowa.
Österreichs "Sportlerin des Jahres 2002" durfte sich nach Vorlauf und Semifinale eine Podestchance ausrechnen und stellte mit ihrem überhaupt ersten Medaillengewinn über die kürzeste Brustdistanz ihre neue Allroundfähigkeit unter Beweis. Diese hatte sie erst nach ihrem vor rund eineinhalb Jahren nach der Erkrankung an Pfeiffer'schem Drüsenfieber begonnenen Comeback forciert.
Positiv in die Zukunft
"Das kann nur Gutes für die Zukunft heißen", war sich die Studentin sicher. "Gold, Silber und Bronze - jetzt kann ich mir daheim die ganze Kollektion an die Wand hängen und glücklich sein, dass die EM so gut für mich verlaufen ist." Die Wienerin war auf allen ihren drei EM-Strecken Bestmarken geschwommen. "Die Zeiten sprechen für sich. Jetzt kann ich mich gut auf die WM in Manchester und vor allem auf Olympia vorbereiten."
In Hinblick auf die Spiele in China nimmt Jukic nun natürlich vorrangig die 100- und 200-m-Distanz in Angriff, da der Brustsprint nicht olympisch ist. Dabei vergaß sie nicht zu erwähnen, dass die Trainingsmöglichkeiten in Wien nun in Ordnung sind. "Danke an Wiens Vizebürgermeisterin Grete Laska für die normalen Trainingsbedingungen", sagte die SC-Austria-Wien-Athletin. "Jetzt können wir endlich in Ruhe trainieren."
OSV-Rekord für Dinko
Das betrifft natürlich auch ihren Bruder Dinko. Der 19-Jährige bot ein weiteres sensationelles Rennen und schlug in 4:17,24 Minuten nur 55/100 Sekunden hinter Platz drei des Italieners Luca Marin an. Der Wiener verbesserte seine im Vorlauf fixierte persönliche Bestzeit um weitere 1,73 Sekunden und drückte den am 16. Mai 2004 im Madrider EM-Endlauf von Markus Rogan geschwommenen bisherigen OSV-Rekord um 51/100.
"Wenn man einmal im Hoch ist, dann schwimmt man eben oben", hatte Jukic eine simple Erklärung für seine in dieser Qualität nicht erwartete Leistung. Über 200 m Lagen hatte er sich ja mit seinem ersten Medaillengewinn in der allgemeinen Klasse zum Vize-Europameister gekürt, dazu kam am Sonntag Bronze mit der österreichischen Staffel über 4x200 m Kraul.
Das lässt auch für die Kurzbahn-WM vom 9. bis 13. April in Manchester einiges erwarten, Jukic wird dort zumindest über 200 m Lagen und 200 m Delfin antreten. Die lange Delfin-Strecke - eigentlich seine Lieblingsdisziplin - hatte er in Eindhoven "geopfert", um sich seine Lagen-Medaillenchance zu erhalten. Das war ein Schachzug, der aufging. 400-m-Lagen-Bronze wäre die absolute Krönung gewesen: "Damit habe ich erst im Rennen spekuliert."