Journalisten sollen Opfer antichinesischer Ausschreitungen interviewen - auch für westliche Diplomaten wird eine Reise arrangiert
Redaktion
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Peking - Die chinesische Regierung veranstaltet nach
eigenen Angaben am Mittwoch eine Reise für ausländische
Pressevertreter in die tibetische Hauptstadt Lhasa. Außenamtssprecher
Qin Gang sagte am Dienstag, die etwa ein Dutzend Journalisten sollten
sich dort über die jüngsten Ereignisse informieren und Opfer der antichinesischen Ausschreitungen, die er als kriminelle Gewaltakte bezeichente, interviewen können.
Nach Angaben von Medienvertretern wurden für die dreitägige Reise
unter anderem die US-Nachrichtenagentur AP, die japanische Agentur
Kyodo, der katarische Nachrichtensender Al Jazeera, die britische
Zeitung "Financial Times" und das "Wall Street Journal" aus den USA
ausgewählt. Auch Medien aus Hongkong und Taiwan sollen demnach
vertreten sein.
Tibet-Reise für Diplomaten
Chinas Regierung organisiert am Wochenende auch
eine Reise für westliche Diplomaten nach Tibet. Nach Informationen
der Deutschen Presse-Agentur dpa in Peking vom Donnerstag werden
ranghohe Diplomaten aus 17 Botschaften nach Lhasa reisen, um sich ein
Bild von der Lage nach den Unruhen zu machen.
Die Teilnehmer an der Reise, darunter auch ein deutscher
Vertreter, sind meist auf der Ebene der Leiter der politischen
Abteilungen. Beteiligt sind unter anderem die USA, Russland,
Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien. Auch
sind nach dpa-Informationen Vertreter der europäischen Troika dabei.
China hat ausländischen Journalisten seit dem Beginn der Unruhen
in Lhasa den Zugang zur autonomen Provinz Tibet verwehrt und die
Berichterstattung westlicher Medien über die Ereignisse als nicht den
Fakten entsprechend kritisiert. Amtlichen chinesischen Angaben
zufolge sind bei den Unruhen 19 Menschen ums Leben gekommen.
Exil-Tibeter sprechen dagegen von etwa 140 Toten in Tibet und
benachbarten Provinzen. (APA)
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