Während die Säuglingssterblichkeit in den entwickelten Ländern in den vergangenen Jahrzehnten insgesamt stetig zurückging, hätten sich die Unterschiede zwischen Mädchen und Buben vergrößert. In den Jahren von 1751 bis 1870 habe die "Geschlechterlücke" nur bei zehn bis 15 Prozent zuungunsten der Buben gelegen, heißt es in der Studie.
"Während der historischen Fortschritte bei der Säuglingssterblichkeit legt der wachsende Nachteil der Buben ein unerwartetes Maß an männlicher Verwundbarkeit bloß", heißt es in der Studie. Die Geschlechterlücke sei deshalb gewachsen, weil sich Kindstod bei dem sehr niedrigen Stand der Säuglingssterblichkeit "zunehmend auf jene konzentriert, die mit gewissen Schwächen geboren werden".
Schwächere Buben
Diese Schwächen beträfen vor allem Buben: Deren Gefahr auf vorzeitige Geburt liege 60 Prozent über jenem der Mädchen. Dadurch seien sie wegen des schwächeren Immunsystems vermehrt Infektionskrankheiten ausgesetzt. Weil Buben größer sind - und vor allem größere Köpfe haben -, sei bei ihrer Geburt ohnehin das Risiko auf Komplikationen größer.
Diese Nachteile ließen sich nicht durch die deutlichen Verbesserungen in der Hygiene wettmachen, die in den vergangenen Jahrzehnten die Säuglingssterblichkeit allgemein habe sinken lassen, heißt es in der Studie. Im Jahr 1970 habe die Geschlechterlücke bei der Sterblichkeit mit 31 Prozent einen Höchstwert erreicht.
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