Österreich
Spanien: Tod von Mari Luz scheint aufgeklärt
52 Jahre alter Nachbar der Fünfjährigen aus Huelva
in Südspanien festgenommen, auch Ehefrau, Bruder und Schwester in Haft
Huelva - Die spanische Polizei ist überzeugt, den Tod
der fast zwei Monate lang verschwundenen Mari Luz Cortés aufgeklärt zu haben. Wie die Behörden am Mittwoch mitteilten, nahmen die Ermittler einen 52 Jahre alten Nachbarn der Fünfjährigen aus Huelva in Südspanien als Hauptverdächtigen fest. Der Mann sei wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft. Auch seine Frau, sein Bruder und seine Schwester wurden abgeführt. Ihnen werde fahrlässige Tötung zur Last gelegt. Der Verdächtige gestand Rundfunkberichten zufolge, dass Mari Luz in seiner Anwesenheit starb.
Es habe sich aber um einen Unfall gehandelt. Sie sei freiwillig
mit ihm mitgegangen und dann eine Stiege hinuntergestürzt. Nach dem
Autopsiebericht wurde das Mädchen kurz nach ihrem Verschwinden Mitte
Jänner erstickt. Sie sei nicht sexuell missbraucht worden.
55-tägige Suche
Ihre Leiche war nach 55-tägiger Suche vor knapp drei Wochen nahe
des Hafens von Huelva im Meer gefunden worden. Das verdächtige
Ehepaar war bereits wenige Tage nach dem Verschwinden von Mari Luz
festgenommen, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Danach
zogen der 52-Jährige und seine Frau von Huelva nach Cuenca in
Mittelspanien, wo sie nun gestellt wurden. "Ich habe das Paar von
Anfang an verdächtigt", sagte der Vater von Mari Luz. Er hatte stets
darauf beharrt, dass seine Tochter entführt und ermordet wurde.
Das aus einer Roma-Familie stammende Mädchen verschwand, als es am
13. Jänner nahe seiner Wohnung in Huelva zu einem Kiosk ging, um
Chips zu kaufen. Der Weg führt an dem Haus des festgenommenen
Ehepaares vorbei. Einen Zusammenhang mit dem Verschwinden des
vierjährigen britischen Mädchens Madeleine McCann im Mai vergangenen
Jahres an der nahe gelegenen Algarve-Küste in Südportugal hat die
spanische Polizei stets ausgeschlossen. (APA/dpa)