Khartum - Die zunehmenden Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen gefährden die Versorgung von hunderttausenden Menschen in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur. Das teilte der Koordinator der humanitären Hilfe der Vereinten Nationen für den Sudan am Mittwoch in Khartum mit. Die Gewalt habe beispiellose Ausmaße angenommen. Seit Jahresbeginn wurde drei Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und ein Lastwagenfahrer getötet. Knapp 90 Mitarbeiter von Hilfs- oder UN-Organisationen wurden entführt.

Bald 400.000 Menschen betroffen

Darüber hinaus wurden 29 Fahrer von Hilfskonvois des Welternährungsprogramms (WFP) und vier Ingenieure entführt. Dadurch drohe gegenwärtig 180.000 Menschen akuter Trinkwassermangel. Wenn sich die Lage nicht verbessere, könnten schon bald 400.000 Menschen betroffen sein, warnten die UN. Das WFP warnte, die Angriffe auf die Hilfslieferungen der Organisation gefährdeten die Lebensmittellieferungen für bis zu zwei Millionen Menschen in der Region. Etwa 1.000 der 14.000 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sind Ausländer.

Bis zu vier Millionen Menschen sind in der Bürgerkriegsprovinz im Westen des Sudans auf Hilfe angewiesen. Seit Beginn der Kämpfe zwischen Rebellengruppierungen und Regierungstruppen 2003 sind mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen, zumeist durch Krankheiten oder Mangelernährung. (APA/AP)