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Foto: Reuters/ Cortes
Die Torrent-Suchmaschine TorrentSpy hat am Ostermontag ihren Dienst aufgrund des wachsenden Drucks der Filmindustrie eingestellt. Die Betreiber sahen sich in den vergangenen zwei Jahren mit einer Reihe gerichtlicher Auseinandersetzungen mit der Filmwirtschaft konfrontiert und investierten nach eigenen Angaben hunderttausende Dollar, um ihren Dienst weiter betreiben zu können. Nun musste die Seite dennoch geschlossen werden.

"Feindseliges Klima in den USA"

Das rechtliche Klima in den USA sei zu feindselig geworden, heißt es in einer Mitteilung auf der Homepage. Die Betreiber waren 2006 nach einem Streit mit dem US-Verband der Filmbranche (MPAA) für Urheberrechtsverletzungen verantwortlich gemacht worden. Das Unternehmen argumentierte, dass die Suchmaschine nur auf die Dateien verweise, diese jedoch nicht selbst zur Verfügung stelle. Die Betreiber der Torrent-Plattform wurden vom Gericht dennoch aufgefordert, die Verbindungsdaten der Nutzer zu protokollieren. Um ihre User zu schützen, schloss die Suchmaschine daraufhin Anfragen von amerikanischen IP-Adressen aus.

Kein Zugang für US-User

Der Ausschluss der US-User kostete der Plattform allerdings einiges an Reichweite, was auch als Grund für die Schließung gilt. Die Betreiber betonen, dass hinter der Stilllegung keine gerichtliche Anordnung stehe. Die durch das Gericht auferlegten Maßnahmen würden nicht nur gegen die Nutzungsbedingungen sondern gegen geltendes internationales Recht verstoßen, heißt es in der Mitteilung weiter. Einziger Weg, die Privatsphäre der Nutzer schützen zu können, sei deshalb die Einstellung des Dienstes gewesen.

Nächstes Ziel: IsoHunt

Die MPAA ließ in einem Statement verlautbaren, die Einstellung von TorrentSpy sei ein klarer Sieg der Content-Lieferanten und sende ein Signal an die Betreiber anderer illegaler BitTorrent-Portale. Medien gehen davon aus, dass die MPAA ihre volle Aufmerksamkeit nun auf die Torrent-Suchmaschine IsoHunt richten werde, der man 2006 ebenfalls Copyright-Verletzungen vorgeworfen hatte. CEO Gary Fung sieht sich für den Streit mit dem Branchenverband jedoch besser gerüstet als TorrentSpy, wie er gegenüber Cnet erklärte.

"Geben nicht auf"

Es gebe keinen Grund nun aufzuhören, die Aufgabe von TorrentSpy stelle keinen Sieg für die MPAA dar. Die Gerichte hätten nicht endgültig entschieden, ob Suchmaschinen für Urheberrechtsverletzungen zur Verantwortung gezogen werden könnten, vielmehr hätten die Betreiber vorzeitig aufgegeben. IsoHunt wolle weiterhin damit argumentieren, dass man lediglich auf die Dateien der User verweise und diese nicht selbst bereitstelle. Fung betonte gegenüber Cnet zudem, dass sein Unternehmen in Kanada angesiedelt sei, wo die Privatsphäre der User mehr geschützt werde als in den USA. (red)