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Ein mächtiger Bauch kann im Alter zu erhöhtem Demenzrisiko führen, meinen US-Forscher nach einer Langzeit-Studie.

Foto: APA/Schlager
Washington - Es besteht offenbar ein Zusammenhänge zwischen mehr Bauch und weniger Hirn: US-Wissenschafter haben in einer Langzeit-Studie festgestellt, dass viel Bauchfett in mittleren Lebensjahren das Risiko, im Alter geistig abzubauen, deutlich erhöht.

Als Faustregel kann gelten: Je dicker der Bauch, desto größer das Risiko. Bei Menschen, die generell übergewichtig sind, aber keinen ausgeprägt dicken Bauch haben, liege das Demenz-Risiko 80 Prozent höher als bei Normalgewichtigen. Bei dickbäuchigen Menschen erhöhe es sich auf 230 Prozent, bei Menschen mit besonders mächtigen Bäuchen auf 360 Prozent.

Für die Langzeit-Studie hatten die Wissenschafter des Kaiser-Permanente-Instituts in Oakland vor Jahrzehnten bei mehr als 6.500 Menschen im Alter zwischen 40 und 45 Jahren das Bauchfett gemessen. 36 Jahre später wurden die Testpersonen erneut untersucht; etwa 16 Prozent hatten Demenz entwickelt, wobei die Dickbäuchigen stärker betroffen als die Schlankeren.

Verhalten als verbindender Faktor

Um das Phänomen wissenschaftlich zu erklären, seien weitere Untersuchungen nötig, heißt es in der Studie. Möglicherweise sei der Zusammenhang verhaltensbedingt: Bauchfett entstehe durch bestimmtes Verhalten, das im mittleren Lebensabschnitt die Grundlagen für die Herausbildung von Demenz im Alter legen könnte.

"Wo ein Mensch sein Fett trägt, scheint insbesondere in den mittleren Altersgruppen ein wichtiger Indikator für die Einschätzung des Demenz-Risikos zu sein", sagte die Studienautorin Rachel Whitmer. "Angesichts der Tatsache, das 50 Prozent der Erwachsenen in den USA Übergewicht am Bauch haben, ist das eine beunruhigende Erkenntnis." Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin "Neurology" veröffentlicht. (APA/red)