Klagenfurt - Der Rektor der Klagenfurter Alpen Adria Universität Heinrich C. Mayr möchte die technologische Infrastruktur seiner Universität um zwei Millionen Euro auf den neuesten Stand bringen. Finanziert werden soll das Projekt mit einem Teil jenes Geldes, das der Villacher Wirtschaftstreuhänder Dietrich Birnbacher dem Land Kärnten "geschenkt" hat. Birnbacher hatte exakt auf die Hälfte seines umstrittenen Zwölf-Millionen-Euro-Honorars für seine Tätigkeit im Zuge des Verkaufs von Kärntner Landesanteilen an der Hypo Group Alpe Adria an die bayerische Landesbank (BayernLB) verzichtet.

"Unser Ziel ist es, für unsere Studierenden und unsere Wissenschaftler eine möglichst moderne Infrastruktur zu schaffen", erklärte Mayr im Gespräch mit der APA. Die IT-Infrastruktur der Alpen Adria Universität sei veraltet. Bedingt durch Sparpakete sei man in den vergangenen zehn Jahren aus einer führenden Position zurückgefallen. "Es besteht Handlungsbedarf", erklärte der Rektor.

Konkret plant Mayr die technologische Aktualisierung des lokalen Computernetzwerkes an der Uni in Form eines Zehn-Gigabit-Kerns. Weiters soll ein personalisiertes und interaktives Informationssystem zu (Lehr-)Veranstaltungen aufgebaut werden. Ein "Campus-Navigator" soll die problemlose Orientierung an der in den vergangenen Jahrzehnten rasch gewachsenen Uni ermöglichen. Der Eingangsbereich vor Hörsälen und Seminarräumen soll in Zukunft mit Touch-Screens, Card-Readers und Annäherungssensoren ausgestattet werden. Mayr plant auch, die Studierenden "mit neuer Lerntechnologie auszustatten".

Zwölf Euro je Student

Derzeit werde die Universität Klagenfurt seitens des Landes Kärnten und der Städte Klagenfurt und Villach bei einem Budget von etwa 60 Mio. Euro lediglich mit 100.000 Euro im Jahr unterstützt. "Das sind zwölf Euro pro Student", rechnete der Rektor vor. Auf die Frage, ob er schon an Politiker wegen seines Wunsches herangetreten sei, erklärte Mayr, dass es schon Gespräche gegeben habe, allerdings noch keine konkreten Zusagen.

Birnbacher hatte Mitte März auf sechs Millionen Euro seines doppelt so hohen Honorars verzichtet, nachdem die öffentlichen Diskussionen über die Höhe dieses Salärs nicht abgerissen waren. Der Wirtschaftstreuhänder ersuchte gleichzeitig Landeshauptmann Jörg Haider und den Aufsichtsratschef der Kärntner Landesholding, VP-Obmann Josef Martinz, die sechs Millionen für soziale Zwecke sowie für Jugendarbeit zu verwenden. (APA)