Madrid - Die baskische Untergrundorganisation ETA hat sich zu der Ermordung des früheren baskischen Kommunalpolitikers Isaias Carrasco zwei Tage vor den spanischen Parlamentswahlen Anfang März bekannt. Die Internetausgabe der baskischen Zeitung "Gara" veröffentlichte am Dienstag, am Tag der konstituierenden Sitzung des neu gewählten spanischen Parlaments, in Auszügen eine entsprechende Erklärung der ETA.

Darin bekannte sich die baskische Untergrundorganisation auch zu vier Bombenanschlägen, die jeweils nur Materialschaden verursacht hatten. Die Zeitung wollte am Mittwoch die vollständige Erklärung veröffentlichen.

Anschlag vor Wahl

Der 42-jährige ehemalige Stadtrat war am 7. März in Mondragon im Baskenland vor den Augen seiner Frau und einer seiner Töchter erschossen worden. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand, doch wurde allgemein die ETA dafür verantwortlich gemacht. Die spanischen Parteien brachen daraufhin ihren Wahlkampf ab. Der Urnengang fand jedoch wie geplant am 9. März statt und die regierende sozialistische Partei errang einen Wahlsieg.

Die ETA kämpft seit fast 40 Jahren gewaltsam für ein unabhängiges Baskenland. In den vergangenen Jahrzehnten fielen mehr als 800 Menschen dem Kampf der ETA zum Opfer. (APA)