Die Uni-Räte sollen sich, wie es das Uni-Gesetz (UG) vorsieht, ihre "Vergütung" wieder "selbst festlegen". An der Med-Uni Wien prallen jetzt zwei Denkschulen aufeinander: Die von der Regierung bestellten Uni-Räte, Ex-Vizekanzler Erhard Busek und Elisabeth Hagen, Direktorin des Wiener Instituts für internationale Wirtschaftsvergleiche, wollen mit diesem Amt keinen Euro verdienen. Die zwei vom Senat der Med-Uni Wien entsandten Uniräte, Investmentbanker Johannes Strohmayer und Medienexperte Rudolf Klausnitzer, schon.
Busek erklärt im Standard-Gespräch die Positionen: "Frau Hagen und ich sind der Auffassung, dass das quasi ein öffentliches Ehrenamt ist, für das es vielleicht Sitzungsgeld gibt - und Herr Strohmayer rechnet uns vor, was seine Wirtschaftstreuhänderstunde kostet. Da sind wir meilenweit entfernt voneinander. Strohmayer betrachtet die Uni als Aktiengesellschaft, er ist quasi Aufsichtsrat, der Rektor Generaldirektor, und der Uni-Rat muss in Bezug zum Rektor so und so viel Gehalt bekommen. Hagen und ich werden der bisherigen Regelung sicher nicht zustimmen. Wir haben den kleinsten Uni-Rat und mit Abstand die höchsten Ausgaben." In der Tat. Laut Wissenschaftsministerium betrug 2006 das Budget der Med-Uni Wien für den fünfköpfigen Uni-Rat (andere haben sieben oder neun Mitglieder) 147.410 Euro (inkl. Telefon, Verwaltung etc.).