Die Grünen wollten vom Landeshauptmann wissen, mit welchem Recht Landesrat Helmut Bieler (SPÖ) und der Büroleiter des Landeshauptmannes, Martin Ivancsics, "quasi als Stellvertreter des Eigentümers" ins BKF geschickt worden seien, um dort "nach dem Rechten zu sehen", so Klubobfrau Grete Krojer.
Daraus entspann sich ein Streit, wer im Hinblick auf das BKF, eine Unternehmenstochter der BEWAG, als Eigentümervertreter des Landes gilt. Ein "Machtkampf", wer im BKF das Sagen habe, sei auf dem Rücken von zwei Personen (Geschäftsführer und Programmchef, Anm.) ausgetragen worden, so der grüne Landessprecher Josko Vlasich.
Landeshauptmann Niessl, der nach Krojer das Wort ergriff, sprach von "politischem Theater": "Information war angesagt, und nicht Intervention." Als Aufsichtsratschef der Burgenländischen Landesholding müsse er Informationen einholen, wenn ihm zu Ohren komme, dass in einem der Unternehmen nicht alles optimal laufe.
Dass er Informationen einhole, werde noch erlaubt sein - er werde dies auch weiterhin tun, so Niessl. Er selbst habe "kein einziges Mal den Programmchef vom BKF angerufen. Es hat keinen Anruf gegeben, keine Intervention." Landesrat Bieler erklärte, er habe als Finanzreferent und Aufsichtsrat in der Landesholding "sehr wohl" die Möglichkeit, sich zu informieren.
Der Landeshauptmann sei nicht Eigentümervertreter in der BEWAG, "und im BKF schon gar nicht", argumentierte ÖVP-Klubobmann Rudolf Strommer. Es bestehe "der dringende Verdacht", dass eine Partei nach einem freien Medium greife. Strommer sprach von einem "Machtkampf" zwischen Vertretern von SPÖ-Regierungsmitgliedern und BEWAG-Vorstand Hans Lukits.