Auf keinem lief das neue Windows-Betriebssystem Vista
Auf der Entwickler-Konferenz IDF des Chip-Herstellers Intel in Shanghai standen PC-Hersteller wie Lenovo, Asus, Panasonic, MSI und Toshiba Schlange, um ihre neuen Billig-Laptops und "Mobile Internet Devices" anzukündigen. Zuvor hatte Chipgigant Intel neue "Atom"-Mikroprozessoren präsentiert, die dieser neuen Geräteklasse zum Durchbruch verhelfen sollen. Die in Shanghai vorgestellten Rechner hatten alle eines gemeinsam: Auf keinem lief das neue Windows-Betriebssystem Vista. Fast alle Hersteller hatten sich für Varianten des freien Betriebssystems Linux entschieden. Nur einige wenige Geräte wurden (auch) mit Windows XP vorgeführt. Das von Microsoft ursprünglich für Westentaschen-Computer und Mobiltelefone entwickelte System Windows Mobile spielte überhaupt keine Rolle.
Trend
Dieser Trend setzt sich auch beim "Classmate"-PC fort, mit dem Intel die Klassenzimmer der Schulen in den Schwellenländern erobern möchte. Zwar gibt es auch Windows-XP-Varianten des Schul-Laptops. Doch die meisten Abnehmer entscheiden sich für Open-Source-Software wie Mandriva Linux oder Ubuntu. Für die kleineren "Mobile Internet Devices" organisiert Intel selbst das "Mobile Linux Internet Project", das den Einsatz von Microsoft-Software überflüssig macht.
Netbooks
Intel möchte das Wachstum des Billig-Segments in der PC-Industrie nicht alleine auf Einfach-Laptops ("Netbooks") und kleinere Internet-Geräte wie das Lenovo MID beschränkt wissen. Auf dem IDF präsentierte der Chipkonzern ein Referenz-Design für einen "Nettop", einen kompakten Schreibtisch-Rechner, mit dem man gut im Web surfen und hoch auflösende Video-Filme abspielen kann.
Für diese einfachen Anwendungen benötigt man in der Regel nicht die leistungsstarke und teure Hardware, die Microsoft für sein neues Betriebssystem Windows Vista verlangt. Außerdem überlegen sich die Hersteller der Billig-PCs ganz genau, ob sie für ihre Geräte ein kostenloses System wie Linux einsetzen oder einen beträchtlichen Anteil des knapp kalkulierten Verkaufspreises für eine Windows-Lizenz an Microsoft durchreichen.
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