Wien - Österreichs Energiewirtschaft ist dabei, mit Beamten des Wirtschaftsministeriums und der E-Control das maximal mögliche Ausbauvolumen der Wasserkraft in Österreich zu bestimmen. Ergebnisse sollen im Mai präsentiert werden und den Blick für das Machbare schärfen.
"Theoretisch machbar heißt nicht, dass auch alles umsetzbar ist", sagte der Präsident des Verbands der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ), Energie-AG-Oberösterreich-Chef Leo Windtner, in einer Pressekonferenz am Freitag. "Wenn man mit dem ökologischen Raster drüberfährt, fällt einiges weg."
Windtner plädierte für mehr Realismus. Schon jetzt stehe fest, dass das Ziel eines Anteils von 34 Prozent erneuerbarer Energie am Gesamtverbrauch 2020 selbst bei größter Anstrengung nicht zu schaffen sei. Von derzeit 23,5 Prozent könne nach VEÖ-Berechnungen bestenfalls ein Sprung auf 29 Prozent gelingen. Gegenüber dem EU-Ziel (34 Prozent) würde sich eine Lücke von rund acht Terawattstunden auftun, das ist etwas mehr als die derzeitige Importmenge an Strom.
Energie AG fährt "Plan B"
Optimistischer ist Windtner, was die Zukunftsaussichten für die Energie AG betrifft, die im Februar ihren Börsengang absagen musste. Schon bald sei mit grünem Licht aus Brüssel für den sogenannten "Plan B" (Einstieg von Investoren) zum Börsengang der EAG zu rechnen. Die Verhandlungen um den Hälfteeinstieg der Tiwag in jene Gesellschaft, die den 26-Prozent-Anteil der EAG an der Salzburg AG verwaltet, seien vom gewünschten Einstieg der Tiroler bei der EAG (acht Prozent) entkoppelt worden. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5./6.4.2008)