"Im Jahr 2007 haben wir rund 120.000 Euro durch die Stornierung der Inserate des Landes verloren", rechnet die Geschäftsführerin des Innsbrucker Echo Verlages, Birgit Steinlechner, vor: "Das ist wohl ein Wirtschaftsembargo."
Zwei Monate vor der Landtagswahl hat jetzt der Tiroler Landesenergieversorger Tiwag seine Anzeigen in dem Monatsmagazin ausgesetzt. Birgit Steinlechner will sich aber nicht unterkriegen lassen und betont, "Echo" werde weiterhin ausführlich über Themen berichten, die in anderen Medien keinen Platz haben.
Grund für den Inseratenstopp des Landes dürfte eine Story in der Juni-Ausgabe 2006 gewesen sein. Der Artikel kritisierte, wie die landeseigene integrierte Leitstelle (ILL) in lebensbedrohlichen Notfällen alarmiert. Der zuständige Tiroler Landesrat Anton Steixner soll daraufhin auf mehrfaches Nachfragen der Redaktion die Stellungnahme verweigert haben.
Gute Medien, böse Medien
Schon kurz nach Erscheinen der Ausgabe mit der Alarm-Story, im Juli 2006, ließ der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Landes, Thomas Schönherr, "Echo" wissen, dass ab sofort alle Einschaltungen des Landes im Magazin storniert würden. Nach den Gründen gefragt, schrieb Schönherr dem Verlag, dass "die beschränkten Marketingmittel des Landes so zu verwenden sind, dass sie mit den wichtigsten landespolitischen Zielen in bestmöglichem Einklang stehen".
Für Geschäftsführerin und Gesellschafterin Steinlechner sind solche Reaktionen bald zehn Jahre nach der Gründung von ""Echo nicht mehr ganz neu: "Stornierungen des Landes kommen quasi immer nach einer kritischen Geschichte."