Der Fernsehkonzern RTL will sich nicht um die Übertragungsrechte an der deutschen Fußball-Bundesliga bewerben. "Natürlich hätten wir bei RTL in unseren kühnsten Träumen gern die Bundesliga. Aber ich muss nicht erst meine Gesellschafter fragen, um zu erkennen, dass wir die Summe, die öffentlich-rechtliche Sender mit Hilfe der Gebührenzahler aufbringen, nicht zahlen können", sagte RTL-Deutschland-Chefin Anke Schäferkordt dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in einem am Samstag im Voraus verbreiteten Interview.

Die Fernsehrechte sollen im Sommer für die Jahre ab 2009 neu ausgeschrieben werden, allerdings blockiert das Bundeskartellamt derzeit den Start des Prozesses, weil es die Zentralvermarktung der Rechte kritisch beäugt.

RTL beschränkt sich im Sport seit Jahren fast ausschließlich auf die Motorsport-Serie Formel 1, nachdem sich der Sender zuvor unter anderem mit der europäischen Fußball-Champions League und Skispringen zu profilieren versucht hatte.

Kurz gehalten von Mehrheitsaktionär Bertelsmann sieht sich Schäferkordt nicht: "Ich kann mich nicht erinnern, dass mir aus finanziellen Gründen Programmvorhaben abgelehnt wurden", sagte sie. Der Gütersloher Medienkonzern kassiert für 2007 allein 695 Millionen Euro Dividende von RTL - mehr als der Sender unter dem Strich verdient hat. (APA/Reuters)