Die Tourismuswirtschaft komme dreifach unter Druck: Die Folgen des Klimawandels versucht man durch Großinvestitionen in ausgefeilte Beschneiungsanlagen zu mildern. Den seit Jahren zu beobachtenden Rückgang der Geburtsraten muss man zur Kenntnis nehmen. Ansetzen will man beim dritten Punkt: die Schulskiwochen wieder populärer machen.
Große Konkurrenz
Diese waren einmal ein Riesengeschäft. Vor 15 Jahren fuhren 250.000 Schüler und Schülerinnen samt Lehrern und Begleitpersonen in Österreich auf Schulskiwoche. Laut letzter Erhebung aus dem Jahr 2005/06 sind es nur mehr 150.000. Johannes Bauer vom Unterrichtsministerium: "Abgesehen von der demografischen Entwicklung ist die Konkurrenz größer geworden. Es gibt Sommersportwochen, Projektwochen, Sprachreisen." Bis 1995 war die Schulskiwoche gesetzlich verankert.
Das Rad zurückdrehen und die Schulautonomie antasten will aber niemand. Den Hebel ansetzen müsse man bei den Lehrern, so Bauer, der an einem Gymnasium in Wien Mathematik und Sport unterrichtet. "Wenn Lehrer vom Wintersport begeistert sind, können sie das auch an Schüler vermitteln."
Christian Abenthung vom Tiroler Skilehrerverband, dem knapp 200 der österreichweit 500 Skischulen angehören, würde sich eine bessere Zusammenarbeit mit den Sportlehrern in den Schulen wünschen, etwa in der Aneignung der neuesten Trends. Diese freiwillige Weiterbildung könnte als Schritt zum Skilehrerdiplom gewertet werden.
Schulen mit Nachwuchsproblemen
Die Skischulen, die in der Saison 15.000 Schneesportlehrer (Snowboard, Alpinski, Langlauf) beschäftigen, haben selbst Nachwuchsprobleme. Das Rekrutierungsfeld Landwirtschaft und Handwerk - Bauer, Maurer, Zimmermann unterrichten im Winter Skifahren - sei erschöpft.