Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Frankreich soll ab Ende 2011 vollständig auf Werbung verzichten. Eine Regierungskommission schlug am Mittwoch in Paris vor, die Werbung ab kommendem Jahr schrittweise zurückzufahren und zwei Jahre später ganz abzuschaffen.

Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatte wie berichtet Anfang des Jahres gefordert, die öffentlich-rechtlichen Sendergruppen France Televisions und Radio France werbefrei zu machen. Unklar ist noch, wie die ausfallenden Werbeeinnahmen ersetzt werden sollen.

Gewerkschaftsvertreter befürchten Kürzungen in den Etats der Anstalten. Im Bereich Fernsehen würden durch das Werbeverbot rund 1,2 Milliarden Euro pro Jahr wegfallen, bei Radio France rund acht Prozent der Einnahmen. Die Regierungskommission unter dem Vorsitz von Ex-Haushaltsminister Jean-Francois Cope soll dazu Vorschläge machen. Sie will am Mittwoch kommender Woche einen Zwischenbericht vorlegen und am 25. Juni ihren Abschlussbericht. (APA/AFP)