"Ich rechne auch mit negativen Auswirkungen auf den Aktienmarkt", so Jank weiter. Außerdem seien auch Vermögensverschiebungen und Nachteile für den Konsum zu befürchten. Eine Entlastung der Steuerzahler würde hingegen positive Impulse für die Wirtschaft bringen. "Und auch mehr Steuereinnahmen", betonte die Wiener Wirtschaftskammerpräsidentin. Sie hoffe jedenfalls, dass die neue Steuer auf Wertpapiergewinne nicht komme.
Generell warnte sie davor, bei der angekündigten Steuerreform "auf die Unternehmer zu vergessen". Die Attraktivität eine Wirtschaftsstandortes werde maßgeblich von seinen steuerlichen Rahmenbedingungen geprägt. Als Forderungen nannte sie die Einführung eines steuerbegünstigten Jahressechstels für Unternehmer und eine Senkung des Spitzensteuersatzes.
Kritik
Jank kritisierte, dass Dienstnehmer gegenüber Selbstständigen im Steuerrecht noch immer besser behandelt werden - durch die reduzierte Steuer beim 13. und 14. Monatsgehalt. Jank forderte, diese "Ungleichbehandlung" zu beenden: Ein Siebentel des Gewinns eines Unternehmers solle nur mit sechs Prozent versteuert werden.
Dies würde auch die Bildung von Eigenkapital erleichtern, zeigte sich die Wiener Wirtschaftskammerpräsidentin überzeugt. Berechnungen der Kammer zeigen demnach, dass bei der Berücksichtigung des Jahressechstels die steuerliche Entlastung für Betriebe bis zu mehrere tausend Euro ausmache.
Erhöhung der Einkommensgrenze
Eine derartige Begünstigung würde laut Jank für rund 86.000 Unternehmer gelten, die der Einkommensteuer unterliegen. In diesem Zusammenhang forderte sie auch die Senkung des Spitzensteuersatzes von 50 auf 45 Prozent. Gleichzeitig solle die Einkommensgrenze erhöht werden - auf zumindest 80.000 Euro.