"Ende der Repression"
Kuba
Dissidenten erarbeiteten Plan für "Übergangsprozess"
18 Regimegegner einigten sich auf politische Agenda für Nach-Castro-Zeit - Europäische Diplomaten bei Pressekonferenz anwesend
18 kubanische Dissidenten haben sich in
Havanna auf eine politische Agenda für den "Übergang" auf der
sozialistischen Karibikinsel geeinigt. "Wir sind überzeugt, dass sich
der nahende Übergangsprozess in einer Atmosphäre der nationalen
Versöhnung vollziehen muss", sagte die 2004 aus der Haft entlassene
Wirtschaftswissenschaftlerin Marta Beatriz Roque am Donnerstag
(Ortszeit) auf einer Pressekonferenz in einem Privathaus in Havanna.
Die im Februar erfolgte Machtübertragung vom schwer kranken
Präsidenten Fidel Castro auf seinen jüngeren Bruder Raúl Castro
erfordere ein koordiniertes Vorgehen der Dissidentenbewegung.
Zum 30-Punkte-Programm des neuen Zusammenschlusses, dem auch
Dissidenten wie Vladimiro Roca und Elizardo Sánchez angehören, zählen
die Forderungen nach "Freiheit für alle politischen Gefangene" und
einem "Ende der Repression". Zur Frage der von den USA gegen Kuba
verhängten Blockade erzielten die Teilnehmer des Treffens keine
Übereinstimmung. Roque dankte drei Anti-Castro-Organisationen in den
USA für ihre "Hilfe" und würdigte die Anwesenheit von britischen und
niederländischen Diplomaten bei der Pressekonferenz. (APA)