ProSiebenSat.1 will verstärkt ins TV-Produktionsgeschäft einsteigen. Wie der Branchendienst "kress" berichtet, hat die Münchner Senderfamilie die neue Tochterfirma Red Seven Entertainment gegründet, die künftig Unterhaltungssendungen für die eigenen Kanäle produzieren soll. Jobst Benthues, Unterhaltungschef und stellvertretender Geschäftsführer von ProSieben, hat die Geschäftsführung von Red Seven übernommen. Mit dem überraschenden Schritt will der Konzern offenbar unabhängiger von der Programmzulieferung durch externe Produzenten werden. ProSiebenSat.1-Sprecherin Katja Pichler bestätigte gegenüber kress entsprechende Überlegungen, wollte sich zu Details jedoch nicht äußern. Auftragsproduktionen

Bisher lässt die Sendergruppe den Großteil ihrer Entertainment-Programme als Auftragsproduktionen von zahlreichen verschiedenen Firmen herstellen. Beim Import internationaler TV-Formate wie "Germany's next Topmodel", "The next Uri Geller" oder "Stars auf Eis" setzte man zuletzt verstärkt darauf, dass der Sender die jeweiligen Lizenzrechte selbst erwirbt und dann einen deutschen Produzenten mit der Ausführung beauftragt. Durch die neue Einheit Red Seven kann künftig auch diese Wirtschaftsstufe im eigenen Haus verbleiben. Für eine Reihe von Produzenten wäre das ein harter Schlag.

Für die Produktion von fiktionalen Programmen betreibt ProSiebenSat.1 bereits seit 2005 die Tochterfirma Producers at Work. Hier hat sich das Inhouse-Modell jedoch noch nicht bewährt: Die bisherigen Serien "Schmetterlinge im Bauch", "R.I.S. - Die Sprache der Toten" und "Volles Haus" sind gefloppt. Gabor Kereszty geht Wie kress weiter berichtet, verlässt Gabor Kereszty in Kürze den ProSiebenSat.1-Konzern. Der frühere Chef des ungarischen Senders TV 2 war seit August 2007 als Leiter der Abteilung Group Content Production für die konzernweite Koordination von Eigen- und Auftragsproduktionen verantwortlich. In dieser Funktion berichtete er direkt an Vorstandschef Guillaume de Posch. Kereszty will laut kress in seine Heimat Ungarn zurückkehren. (APA)