Rudolf Steiner

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Paracelsus

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Hippokrates

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Galen

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Ein sinnvoller lehr-, lern- und anwendbarer Wissenskanon lässt sich aus diesen heterogenen Quellen freilich nur schwer stricken. Deshalb haben sich TEM-Verfechter eine Reihe von Identitätsstiftern aus den unterschiedlichsten Epochen und Regionen auserkoren, um sich aus deren mitunter krausen Lehrgebäuden Vertretbares herauszupicken:

Hermes Trismegistos: Vielleicht eine bloß fiktive Figur, er soll Urheber des naturphilosophischen Werkes "Corpus Hermeticum" sein. Einige seiner Lehrsätze: "Alles fließt, alles hat seine Gezeiten."

Mit Hippokrates und seinen Wahrheiten setzen sich auch Schulmediziner auseinander. Der Mann, der vermutlich vor rund 2500 Jahren lebte, empfahl seinen Jüngern, selbst schwerverletzte Menschen zur Ader zu lassen. Nur so könnten sie das krankmachende Ungleichgewicht der Säfte im Patientenkörper wieder ausbalancieren. Als einer, der die Lehre der Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft niederschrieb, genießt er dennoch bis heute die Hochachtung vieler Alternativmediziner.

Galen, der Grieche in römischen Diensten, brachte 700 Jahre später die Elemente mit bestimmten Pflanzen in Verbindung. Daneben wetterte er öffentlich gegen die Spezialisierung in der Ärzteschaft, holte sich seine Heilpflanzen selbst aus der Natur.

Abu Ali Ibn Abdallah Ibn Sina stammte aus dem heutigen Usbekistan, wurde im Westen bekannt als Avicenna. Vor rund 1000 Jahren verfasste er sein medizinisches Lehrbuch aus 1326 Knittelversen. Sein Wissen kam mit arabischen Ärzten via Nordafrika nach Spanien und Frankreich, das ist auch der Grund, warum die Pflanzenmedizin bis heute in diesen Ländern eine so reiche Tradition hat.

Paracelsus wurde vor mehr als 500 Jahren geboren, lebte lange in Kärnten. Vom Vater zum Alchemisten gebildet, ist er gleichsam auf dem zweiten und dritten Bildungsweg zum Arzt und Philosophen geworden. Er hörte als Wanderheiler den Leuten zu und lernte so die Volksmedizin kennen. Er erkannte, dass die Wirkstoffe abhängig von der Dosis gesund oder gefährlich sein können, verschrieb sich aber auch der Astromedizin, die den Menschen als unter starkem Einfluss der Gestirne stehend beschreibt. Er glaubte, dass das äußere Erscheinungsbild von Pflanzen Hinweise auf ihre Wirksamkeit erlauben würde. So erinnerte ihn zum Beispiel die Bambuspflanze an die menschliche Wirbelsäule.

Rudolf Steiner: Geboren 1861, begründete er die Anthroposophische Medizin, die sich als Erweiterung zur evidenzbasierten Medizin versteht. Nach seinen Vorgaben werden bis heute pflanzliche Heilmittel hergestellt. (derk, DER STANDARD, Printausgabe, 14.4.2008)