Windows selbst ist kein Blue Screen of Death

Für einiges Aufsehen sorgte in den letzten Tagen eine Präsentation des bekannten Beratungshauses Gartner . In dieser prophezeit das Unternehmen, dass Windows zunehmend unter den eigenen Altlasten zusammenbrechen würde. Gerade die mangelnde Modularität erweise sich dabei als Bremsklotz, der die Weiterentwicklung immer mühsamer mache, ein erheblicher Nachteil gegenüber der Konkurrenz.

Ahnungslos

Eine Einschätzung, die von Windows-ExpertInnen nun mit wenig freundlichen Worten bedacht wird: So spricht etwa Paul Thurrot von vollständiger Ahnungslosigkeit, die aus einigen der Kommentare spricht. So ignoriere Gartner etwa, dass Windows ohnehin schon auf dem Weg zu einem modulareren Design ist, Umbauten die bereits mit Windows Vista begonnen wurden, im Windows Server 2008 vorangetrieben wurden, und zu MinWin in Windows 7 führen werden.

Ideen

Von Ahnungslosigkeit geprägt, seien seiner Meinung nach auch einige der konkreten Ideen von Gartner, so hatte das Beratungshaus vorgeschlagen, dass Windows mehrere unterschiedliche Betriebssystemkerne für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche des OS brauche. Dies sei vor allem deswegen absurd, da Microsoft dies ohnehin schon tue, so Thurrot, siehe etwa die Lösungen für den mobilen Bereich.

Zustimmung

Andere der Einschätzungen von Gartner seien hingegen einfach nur "alter Kaffee", eine Meinung, bei der auch Mary J. Foley von Microsoft Watch einstimmt. Dass Windows riesig und nur schwer zu bewegen sei, sei nun wirklich keine großartig neue Erkenntnis. Auch nicht, dass sich die Anwendungswelt mehr und mehr ins Netz verschiebt und der Client dadurch an Bedeutung verliert - ein Problem, dass Microsoft jedoch mit allen anderen Anbietern teilt.

Ausweg

Für einen schlechten Scherz hält Foley hingegen den Vorschlag von Gartner, dass sich Microsoft stärker auf die Einnahmen aus Online-Werbung konzentrieren solle. Ein solcher Schritt sei wohl auf Jahre hinaus noch keine vernünftige Exit-Strategie aus der Windows/Office-Abhängigkeit des Softwareherstellers. (red)