"Verfälschung der Tatsachen"
Publikumsratsvorsitzender Georg Weißmann sieht darin eine Verfälschung von Tatsachen. Im Antrag vom Montag wurde kritisiert, dass der ORF "den geschilderten Sachverhalt dadurch erst herbeigeführt hat, dass er die Reisekosten für die Teilnahme übernommen hat". Das Phänomen Bärenjagd werde nicht nur kritisch beleuchtet, sondern mit-inszeniert und konstruiert, so Weißmann.
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sieht das freilich anders. Der ORF habe das Phänomen Bärenjagd weder konstruiert noch erfunden. Grundsätzlich bezahle der Sender für Informationen kein Geld - Ausnahmen seien Aufwandsentschädigungen in geringem Ausmaß. Im Fall der Bärenjagd hat der ORF den zwei Jägern die Flugtickets von Österreich nach Russland im Wert von je 400 Euro erstattet - laut Wrabetz als Entschädigung für das "Misserfolgsrisiko". Die Chance, einen Bären zu erwischen, sei schließlich deutlich geringer, wenn Kamerateams anwesend sind.
Ob beim "Schauplatz" alles mit rechten Dingen zugegangen ist, soll auf mehrheitlichen Wunsch des Publikumsrats der BKS entscheiden. Ein entsprechender Antrag wurde mit 17 Ja-, zehn Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen angenommen.
Publikumsräte wollen Fortsetzung von "Panda-TV"
Um den Bären ging es auch in einer Empfehlung des Programmausschusses - nämlich um den Pandabären und die mittlerweile abgesetzte Sendung "Panda-TV": Der Publikumsrat hat der ORF-Geschäftsführung einstimmig empfohlen, "wissenschaftlich fundierte Tiersendungen" wie Panda-TV "fortzusetzen und an einem zielgruppenadäquaten Sendeplatz auszustrahlen".