Laibach/Wien - Die Wiener Börse ist in der Endrunde für die Übernahme der Laibacher Börse. Außer den Wienern ist nur noch die Börse in Athen im Rennen um 81 Prozent der Anteile an der Börse. Nun Beginne die Due-Diligence-Phase und man könne Einblick in die Bücher der Laibacher Börse nehmen, bestätigte die Wiener Börse am Montag auf APA-Anfrage. Die Entscheidung über den Zuschlag werde für Juni erwartet.

Von den vier Interessenten, die verbindliche Offerte gelegt hatten, wurden die Wiener Börse und die Hellenic Exchanges als Bestbieter ausgewählt, teilte die Firma Arkas mit, die den Verkauf abwickelt. Neben den höchsten Preisangeboten hätten sie auch zugesichert, den Sitz der Börse in Slowenien zu erhalten, den Kapitalmarkt weiter zu entwickeln und die Preise für die Börsendienstleistungen nicht zu erhöhen, wie es aus der Mitteilung hervorgeht.

Beide Bieter brauchen noch die Genehmigung der slowenischen Börsenaufsicht, wofür sie bereits im Februar die entsprechenden Verfahren eingeleitet hätten. Zusätzlich wird der Bieter, der letztlich den Zuschlag erhält, noch grünes Licht von der slowenischen Wettbewerbsbehörde benötigen, hieß es in der Mitteilung.

Eigentümer-Konsortium

Die Börse in Laibach (Ljubljana) befindet sich überwiegend im Besitz von Banken und Brokern. Dem Eigentümer-Konsortium, das seine Beteiligung verkaufen will, haben sich zuletzt noch weitere Aktionäre angeschlossen. So stehen nicht mehr nur 64,15 Prozent zum Verkauf sondern bereits 81,01 Prozent.

Seit mehr als einem Jahr sucht die Laibacher Börse (Ljubljanska borza) nach einem strategischen Partner, der eine schnellere Entwicklung für die 1989 gegründete Börse ermöglichen soll. Im Jänner 2007 war ein Übernahmeangebot des skandinavischen Börsenbetreibers OMX gescheitert, weil das Angebot von 4,2 Mio. Euro von den Eigentümern als zu niedrig empfunden wurde. Vom künftigen strategischen Partner erhofft sich die Börse eine schnellere Entwicklung von neuen Finanzinstrumenten, größere Liquidität und den Einzug vom ausländischen Wertpapieren auf dem slowenischen Kapitalmarkt. (APA)