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Peter Michaelis

Foto: APA/Jäger
Wien - ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis hat am Montag die Notwendigkeit einer Lösung der "Beamtenthematik" in der Telekom Austria mit dem Kapitalmarkt und der Finanzierung der künftigen Milliardeninvestitionen ins Glasfaserkabel begründet."Für das Breitbandnetz muss viel Geld in die Hand genommen werden. So ein Kapitaleinsatz muss vor den Aktionären überzeugend gerechtfertigt werden", sagte Michaelis am Montagabend im Zigarrenklub. Der Kapitalmarkt würde die Investitionen nicht finanzieren, wenn die "der Telekom Austria auf den Weg mitgegebene Beamtenthematik" nicht gelöst sei.

Wie berichtet berät eine Arbeitsgruppe, an der auch Politiker beteiligt sind, Pläne zur Einrichtung einer Auffanggesellschaft für überzählige Beamte bei der Telekom Austria und der Post AG. Zu deren Zusammensetzung und Zeitplan wollte Michaelis keine Details preisgeben. Laut Medienberichten könnten die insgesamt 6.900 Telekom-Beamten in eine "Beamtengesellschaft" ausgelagert werden, die bei der ÖIAG selbst angesiedelt sein würde. Die Telekom Austria würde dann nur jene zurückleasen, die sie für das operative Geschäft, also den Betrieb des kleiner werdenden Festnetz-Geschäfts tatsächlich benötige. 2.000 bis 2.500 Beamte würden in dem Modell in der Auffanggesellschaft verbleiben.

Kapitalerhöhung

Eine Kapitalerhöhung sei für die Finanzierung der Breitbandinvestitionen, "der billigste", aber nicht der einzige Weg, sagte Michaelis. Angesichts der Kapitalmarktsituation sei momentan aber "kein günstiger Zeitpunkt" dafür, daher sei dies momentan eine "theoretische Diskussion". Von einer Abtrennung des Festnetzgeschäfts (samt Beamten) hält Michaelis nichts. "Ich sehe keine wirkliche Veranlassung, das Festnetz von der Börse zu nehmen", sagte Michaelis. Aktionäre und Analysten würden an der Börse für einen fortwährenden Reformdruck auf den Festnetzbereich sorgen, meinte er sinngemäß.

Das Thema Beamte komme "noch ein zweites Mal auf uns zu - bei der Post", sagte Michaelis. 2011 werde die Post voll im Wettbewerb stehen und könne ihre Strukturen "so nicht aufrechterhalten". Auch dort "wird eine deutliche Straffung und der Abbau von Mitarbeitern auf uns zukommen", sagte Michaelis. (APA)