Frankfurt - Die europäischen Versicherungsaufseher arbeiten offenbar an einer Entlastung für die Assekuranz-Branche. Versicherungskonzernen solle es künftig erlaubt sein, bei großen Kursrückgängen an den Börsen mit einer niedrigeren Eigenkapitalquote zu arbeiten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Dienstag Reuters.

Dadurch solle verhindert werden, dass die Gesellschaften bei einem Kursrutsch große Mengen an Aktien verkaufen müssten, wie es in der Börsenkrise 2001 der Fall war. Derzeit gebe es im Rahmen der neuen Finanzregeln für die Branche ("Solvency II") entsprechende Tests bei den Gesellschaften. Solvency II soll in vier bis fünf Jahren in Kraft treten.

Der Vorsitzende der europäischen Versicherungsaufsicht Ceiops und Chef der deutschen Versicherungsaufsicht der BaFin, Thomas Steffen, sagte der "Financial Times Deutschland" (FTD), die Aufsicht reagiere auf die aktuelle Krisenentwicklung an den Finanzmärkten. "Auch wenn Versicherer nicht unmittelbar von den Marktturbulenzen betroffen sind, müssen wir unsere Aufsichtsinstrumente stetig überprüfen und weiterentwickeln", sagte er. (APA/Reuters)